Deshalb gibt es beim FC Dornbirn wieder einen Neustart

Dornbirn Der Tabellenvierte der Regionalliga West, FC Dornbirn, schlägt ein neues Kapitel auf. Nach dem Rückzug des Schweizer Investors mit 1. Jänner 2026 steht der Traditionsklub aus der Messestadt vor einem Neustart. Gleichzeitig ist klar: Die Rothosen wollen trotz veränderter Rahmenbedingungen weiter Vorarlbergs erste Adresse im Amateurfußball bleiben.

Der Investor, der in den vergangenen eineinhalb Jahren maßgeblich zur wirtschaftlichen Stabilisierung beigetragen hatte, informierte den Verein, dass er sein Engagement beendet. Gemeinsam mit dem Sponsor Megacars, der ebenfalls aussteigt, fallen zwei ganz zentrale Finanzquellen weg. Dennoch herrscht in Dornbirn keine Panik – sondern Aufbruchstimmung.

Obmann Gerhard Ölz, Sportchef Robert Brzaj und Coach Heinz Fuchsbichler arbeiten mit Hochdruck an einer stabilen Kaderstruktur für das Frühjahr. Der Kader wird weitgehend erhalten bleiben. Fix ist der Abgang von Okan Aydin, Sasa Stojnic und Mario Desnica, der mehrere Angebote aus Tirol, Salzburg und Vorarlberg vorliegen hat. Ebenso wird Nathanael Kukanda nicht mehr für Dornbirn auflaufen. Der Linksverteidiger hat sich für einen Wechsel entschieden. Auf der anderen Seite bleiben wichtige Spieler an Bord: Tormann Raphael Morscher, Mittelfeldmotor Kristijan Makovec und Kapitän Tamas Herbaly, der mit 13 Treffern wieder bester Torschütze der Rothosen war. Eren Yüzüak verlässt den Verein, er schließt sich Alberschwende an. Offen ist, ob Nikola Pervan noch das Dornbirn-Trikot überstreifen wird.

Dafür wurde personell nachgelegt. Neben Magid Suleiman, der aus Lauterach kommt und im Frühjahr nach überstandener Verletzung am Knie spielbereit sein wird, präsentierte Dornbirn nun auch den 22-fachen liechtensteinischen Nationalspieler Andrin Netzer. Der 23-jährige Defensiv-Allrounder kommt vom FC Balzers und bringt internationale Erfahrung mit. Er ist variabel einsetzbar. Besonders stolz ist man in Dornbirn darauf, künftig wieder verstärkt auf Eigenbauspieler zu setzen. Der Verein will für junge Talente, die den Sprung in den Profifußball nicht schaffen oder sich bewusst für einen dualen Weg mit Beruf und Leistungssport entscheiden, die erste Anlaufstelle im Westen Österreichs sein.

“Wir überwintern als beste Vorarlberger Amateurmannschaft und wollen im Frühjahr wieder angreifen. Unsere Tür ist offen für Spieler mit Qualität, die auf hohem Niveau Fußball spielen wollen – aber dabei auch Bodenhaftung behalten”, sagt Trainer Heinz Fuchsbichler. Der erfahrene Coach gilt als einer der besten Kenner der regionalen Fußballszene und genießt im Verein großes Vertrauen. Neben Julian Wießmeier, Nicolai Bösch, Felix Mandl, Talip Karaaslan und Slobodan Mihajlovic sollen auch Spieler wie Linus Zoppel, Valentin Ebner, Ben Brzaj und Gabor Kovacs in tragende Rollen hineinwachsen. Der Abstand auf Platz zwei beträgt nur vier Punkte – Dornbirn liegt voll auf Kurs. Der Rückzug des Investors markiert keinen Bruch, sondern einen bewussten Schritt in eine neue, nachhaltige Phase. Mit regionaler Stärke, klarer Identität und sportlichem Ehrgeiz. VN-TK