Heinrich der Seefahrer und die letzte Bratwurst

Algarve. Die historisch herausragende Person der Algarve, Infante Dom Henrique de Avis oder Henrique o Navegador (1394-1460), gilt als einer der bedeutendsten Seefahrer der Geschichte – und das, obwohl er der Legende nach selbst nur ein oder zwei Mal in See gestochen ist. Der wahre Verdienst des Navigators lag in der Entwicklung nautischer Methoden und der Segeltechnik. Durch diese erst wurde es möglich, effizient gegen den Wind zu kreuzen und in der Folge das gefürchtete Cabo de Não in Westafrika zu umschiffen. Auch Christoph Kolumbus nutzte Heinrichs Technik, die so den Grundstein zur Erschließung der Erde und den Aufstieg Portugals zur Weltmacht legte.
Überall Spuren des Navigators
In Lagos und Sagres begegnet man Heinrich dem Seefahrer auf Schritt und Tritt. Straßen, Plätze, Cafés und Hotels tragen seinen Namen, Statuen gedenken dem spanischen Infanten und so manches Seemannsgarn wird um seine Person gesponnen. Sicher belegt ist, dass Heinrich viele Jahre in Lagos residierte.
Die Mauerreste des Kastells und die aus Steinen gebildete Windrose am Cabo de Sagres, dem mächtigen Kap bei Sagres, haben mit Heinrich dem Seefahrer keinen Zusammenhang. Das schmälert aber keineswegs das Erlebnis, diesen mystischen Ort zu besuchen. Auf den rund 70 Meter hohen, senkrecht abfallenden Klippen posieren todesmutig Fischer. Nach Westen rollt donnernd der Atlantik gegen die Felsen, nach Süden breitet sich lieblich die Bucht „Martinhal“ aus. Tagaus, Tagein pfeift der Wind vom Atlantik über das Plateau des Kaps und lässt nur niedrige, sukkulente Pflanzen aufkommen. Ein ähnliches Bild bietet sich am Cabo de São Vicente, nur ein paar Buchten weiter. Der südwestlichste Punkt Europas wird von einem der lichtstärksten Leuchttürme der Welt beherrscht. Wer hier an der Bude „Letzte Bratwurst vor Amerika“ seinen Hunger stillt, bekommt sogar ein „certificado“ ausgestellt.