Launische Inseln: Alle Wetter auf den Färöern

Färöer. Wer auf den Färöern unterwegs ist, muss sich warm anziehen. Wind und Regen bestimmen das Klima auf der Inselgruppe im Atlantik. Doch Einmümmeln lohnt sich: Die wilden Inseln im Norden verzaubern mit magischen Lichtspielen und schroffen Berghängen.
Von Kirkjubøur, dem äußersten Südzipfel von Streymoy, führt ein Wanderweg über die Berge in die heutige Hauptstadt Thorshavn. Er diente früher als Verbindungspfad zwischen den Dörfern, riesige Steinmarker kennzeichnen seinen Verlauf. Wege wie dieser durchziehen die ganze Inselgruppe. Sie bilden ein hervorragendes Wegenetz für den heutigen Wanderer.
Lang ist die Wanderung nicht, nach knapp zwei Stunden ist Thorshavn erreicht. Auch das ist typisch für Wanderungen über die Insel: Länger als zwei, drei oder allenfalls vier Stunden ist man selten unterwegs. Nur das launische Wetter behindert manchmal das Vorwärtskommen. Oder der Blick auf die grandiose Landschaft nimmt den Wanderer leicht gefangen, der immer wieder die Aussicht auf eine der vielen Inseln oder das Lichtspiel der Sonne auf einem Berg genießt. Oder er rastet an einem Bachlauf, beobachtet Möwen, Austernfischer oder Gänse. Ohne Weiteres wird so eine kurze Wanderung zum Tagesausflug.
Thorshavn ist mit 15.000 Einwohnern die größte Stadt der Insel. Hier hat auch die Regierung der autonomen, zu Dänemark gehörenden Inseln ihren Sitz. Das Regierungsviertel liegt in der historischen Altstadt mit ihren roten Holzhäusern, und die wiederum befindet sich malerisch auf einer Landspitze, die wie ein Finger in den Hafen hineinragt. Hier fand schon zu Wikingerzeiten das Allthing, die Versammlung der Männer, statt. Damit sei die Landspitze der älteste Parlamentsplatz der Welt. Die Isländer, die dieselbe historische Wahrheit für ihr Thingvellir beanspruchen, sehen die Sache vermutlich anders. Doch da Isländer und Färinger freundschaftliche Beziehungen pflegen, wird darüber nicht gestritten.