Liebenswert chaotische Karibikinsel

Reise / 14.11.2014 • 10:14 Uhr
Liebenswert chaotische Karibikinsel

Kolumbus war 1496 der erste, heute finden viele den Weg in die Dominikanische Republik.

Reise. (srt/Karten-Thilo Raab) Während in Westeuropa die Sonne Kurzarbeit an den Tag legt und graue, bisweilen nasskalte Wochen und Monate auf die Stimmung drücken, wartet jenseits des Atlantiks ein Lichtblick mit Schönwetter-Garantie darauf, entdeckt zu werden: Die Dominikanische Republik. Schon beim Landeanflug beschleicht einen unweigerlich ein herrliches Karibikgefühl. Grünblaues Wasser, weiße Sandstrände und Palmenhaine so weit das Auge reicht. Auch der Flughafen von Punta Cana erweist sich als erfrischend anders. Das Eingangstor zur „Dom-Rep“ ist keine der üblichen Beton-, Glas- und Stahlkonstruktionen, wie man sie sonst von Flughäfen kennt, sondern eine gigantische Hütte mit einem Bambus- und Palmenblätterdach. Während Damen in landestypischer Tracht mit weiß-blau-roten Kostümen die Besucher willkommen heißen, sorgt eine Musikgruppe mit karibischen Rhythmen dafür, dass nach der langen Anreise die Hüften wieder in Schwung kommen.

Die Fahrt über die Straße vom Flughafen Richtung Higüey, dem Zentrum der Zuckerrohrindustrie im Osten der Insel mit der weithin sichtbaren Basilika Nuestra Señora de la Altagracia, kommt dem Blick in ein buntes Kaleidoskop des Lebens in der Dominikanischen Republik gleich. Die männlichen Insulaner frönen mit Leidenschaft dem Müßiggang und dem Dominospiel. Einige gönnen sich nach fast jedem Zug einen kleinen Schluck aus der Rumflasche.

Das wichtigste Transportmittel der Dominikaner ist das Motorrad. Ohne Helm und Schutzkleidung, dafür aber mit Hühnern auf der Lenkstange, Kühlschränken auf dem Gepäckträger oder drei bis vier Personen auf der Sitzbank knattern die Zweitakter ameisengleich über die geschäftigen Straßen. Etwas beängstigend wirken jene, bei denen der Fahrer eine Gasflasche auf dem Schoß hält und eine zweite hinter sich geschnallt hat. Die weit verbreiteten Sammeltaxen mit ihren eigentlich neun Sitzen scheinen hingegen allesamt Teilnehmer an einem Wettbewerb für Verpackungskünstler zu sein. Immer und immer wieder beweisen die geschäftstüchtigen Fahrer, dass in ihren Fahrzeugen mühelos 20 bis 25 Personen gleichzeitig Platz finden.

Obst- und Gemüsestände wechseln mit Metzgereien, die ihre Fleischprodukte gleich am Bürgersteig aushängen, daneben werden frisch gepresste Säfte aus Zuckerrohr, Mango oder