Erlebnisreicher Süden Afrikas

Reise / 03.04.2015 • 09:57 Uhr
Erlebnisreicher Süden Afrikas

Südafrikas Vielfalt: Atemberaubend, köstlich und fast erwachsen.

reise. (VN-erh) Rein geografisch kann dieses Land an der Südspitze Afrikas jedes Kind einordnen. Umspült wird es vom Atlantik im Westen, wo sich das berühmte Kap der Guten Hoffnung befindet, und vom Indischen Ozean im Süden bis hinauf zum östlichsten Nachbarstaat Mosambik. Über die jüngere Geschichte des Landes und seine Freiheitskämpfer ist viel geredet und noch mehr geschrieben worden. Die Demokratie, 21 Jahre jung, ist schon ein wenig erwachsen geworden. Gutes Essen ist in Südafrika wichtig. Aber manchmal muss es halt ein wenig warten. Dirk Neethling, der den Gästen die viel beschriebenen „Big Five“ – Löwe, Leo­pard, Elefant, Büffel und Rhinozeros – auf der Fahrt durch den Krüger Nationalpark gerne schon vor dem Frühstück wie auf einem Silbertablett serviert, hat mit den kulinarischen Genüssen dieses Landes wenig im Sinn. Der 37-Jährige ernährt sich vorwiegend von Fleisch und Coca-Cola. Aber er kennt sich aus und weiß, wo es was gibt. Die frischen Salate mit Avocado und das Hühnchencurry mit Reis sind im Restaurant „Magnolia“ hervorragend. Das Springbock-Steak bei „Mama Africa“ in Kapstadt ist zart und köstlich. Und das Carpaccio von verschiedenen Wildarten im „Africanos Country Estate“ in Addo gibt es vielleicht überhaupt nur da so delikat zubereitet. Sushi mit Mayonnaise ist überall populär – agt Dirk. Doch einstweilen gibt es die Tiere an diesem frühen Morgen putzmunter und unternehmenslustig in der Savanne.

„Mama Africa“ erzählt

Dass gutes Essen in diesem wunderbaren Land für viele Menschen zum Leben gehört, war nicht immer so. Im Haus von „Mama Africa“, wie die 71-jährige Lizzy im Township New Brighton unweit von Port Elizabeth einfach nur genannt wird, ist es still, wenn sie erzählt, was sie in ihrer Jugend erlebt hat. Wie das war, wenn sie von den früheren Machthabern eingesperrt und gefoltert wurde. Wie sich das anfühlte, wenn sie das bekam, was andere übrig ließen. Sie hat ihren Frieden mit damals gemacht. „Jetzt geht es mir gut“, sagt die Mutter eines Sohnes und Großmutter von vier Enkeln. „Nelson Mandela forderte uns auf, zu verzeihen. Wir verzeihen, aber wir vergessen nicht“, erklärt sie selbstbewusst. Für viele Reisende ist Südafrika das schönste Land überhaupt. Was aber macht seine Faszination aus?

Ist es Johannesburg und die Vorstadt Soweto, das international anmutende Kapstadt mit seinen wunderbaren Stränden, dem Tafelberg und den nahe gelegenen Weinanbaugebieten? Sind es die Safaris in den Nationalparks? Oder die atemberaubend schönen Landschaften mit blühenden Proteas? Titus Chuene vom Nelson Mandela Bay Tourismus