Törggelen: Im alten Stil zum Wein

Bozen. Zudem gilt der Ritten auch als exzellentes Wandergebiet. Denn ohne Fleiß kein Wein: Vor die Verkostung haben die Törggelen-Regeln das Wandern gesetzt. Auch wenn heute fast alle Höfe mit dem Auto zu erreichen sind, so geht man zu „seinem“ Törggelen-Hof doch am besten zu Fuß.
Speck, Käse und Wein
Signat, ein winziger Weiler mit Paradeblick auf Bozen, ist das absolute Dorado der Buschenschänken. Zwischen Kastanien, Obst- und Weinhängen lässt sich fast ein Dutzend Höfe aufspüren, die zur Saison Speck, Käse und Wein aus eigener Produktion anbieten. Grüngolden schimmert das Laubdach des Lärchenwalds, unten breitet sich Bozen wie ein Spielzeugteppich, und am Wegesrand liegen Buschenschänken, eine uriger als die andere: Da ist der Loosmannhof, auf dem vom selbst gebackenen Brot bis zur Schlachtplatte nur eigene Produkte angeboten werden; ein paar Meter weiter der Baumannhof. Kurz bevor das enge Sträßlein oben am putzigen Signater Kirchlein endet, grüßt linkerhand der Patscheiderhof mit seiner 300 Jahre alten Bauernstube.
Wo wohnen? Puristen nehmen natürlich beim Bauern oben auf dem Berg Quartier. Wem so viel Landluft dann aber doch zu viel ist, der kann sich auch problemlos in Bozen einquartieren. Denn mitten aus der Stadt führt die Seilbahn direkt hinauf nach Oberbozen am Ritten, vorbei übrigens an einigen schönen Exemplaren der kuriosen Erdpyramiden. Von dort geht es mit einem ganz besonderen Verkehrsmittel weiter über das Hochplateau: der nostalgischen Rittnerbahn, einer einzigartigen Alpen-Trambahn, die im Frühjahr hundert Jahre alt wurde. Dank des rührigen Einsatzes eines privaten Vereins zuckelt die Jugendstil-Elektrische heute wie damals über saftige Almen, durch flammendgelbe Lärchenwälder und über Wiesen voller Herbstzeitlosen – hoffentlich noch lange!