Oldtimer, Ochsen und Traumstrände

jeden, der eines der wenigen Autos besitzt, die sich als Taxi einsetzen lassen. Geschichtsträchtige Städte wie Trinidad und natürlich Havanna, das im Nachprogramm zur Kreuzfahrt mit der Star Flyer nicht fehlen darf, sind die eine Seite von Kuba. Die andere sind Inseln, Lagunen, Strände wie aus dem schönsten Reisekatalog.
Das Schiff ankert vor Cayo Rico. Das Tenderboot fährt von hier aus noch rund 45 Minuten bis zu dem strahlend weißen Sandstrand.
Das türkisblau schimmernde Wasser ist hier so flach, dass Kapitän Jürgen Müller-Cyran nicht näher heranfahren möchte. Der Sand auf Cayo Rico fühlt sich an wie feinster Puderzucker und ist fast genauso weiß. Cayo Rico ist wie die vielen anderen, kleinen Keys und Inseln östlich der Isla de Pinos ein kleines Paradies: unbewohnt und weitgehend unberührt, weil Touristen sie nur per Schiff erreichen. Im karibisch warmen, nur knietiefen Wasser leuchten große, rote Seesterne, Stachelrochen ziehen majestätisch ihre Runden. Ein Segelschiff ist ideal, um diese Inselwelt zu bereisen, einen kleinen Abstecher zu den nahe gelegenen Cayman Islands zu machen, Kuba vom Wasser aus zu erkunden. Kein Motorengeräusch stört das Rauschen des Wassers, wenn der Bug durch türkisblaues Wasser gleitet, der Wind in der Takelage und auf den Segeln eine sanft sirrende Melodie pfeift.
Ob man sich wünschen soll, dass auch in Kuba die Zeit weiterhin stillstehen möge? Denkt man an die so liebenswerten Kubaner, mischt sich die Sehnsucht nach einer längst vergangenen Zeit, die man hier noch einmal erleben darf, mit dem Wunsch nach Fortschritt in diesem Land, das durch seine Isolation von der westlichen Welt so gebeutelt ist. Kuba ist wunderschön, aber es ist kein Land für einen schnellen Strandurlaub. Das Land und seine Menschen berühren ihre Gäste, machen melancholisch und glücklich zugleich.
Lesen Sie nächste Woche im Reiseteil: Wein, Käse und Zypressen in der Toskana.