Wie eine Kröte den Urwald rettete

Reise / 18.12.2015 • 10:16 Uhr
Hängebrücken führen durch die Baumkronen des Nebelwaldes. Fotos: shutterstock
Hängebrücken führen durch die Baumkronen des Nebelwaldes. Fotos: shutterstock

lautstark und bewaffnet mit Taschenlampen. „Ohne den Tourismus gäbe es für die Menschen hier aber kein Argument für den Naturschutz“, rechtfertigt Naturschutz-Manager Andrés Alvarado das breite Angebot. „Jetzt geht es darum, so wenig Einfluss wie möglich auf die Natur auszuüben.“

Das Konzept geht auf

In der Region ist Geld ein wichtiger Umweltfaktor. Denn ein Großteil des Areals zwischen Monteverde und Arenal besteht aus privaten Schutzgebieten, die dem staatlichen Einfluss nur bedingt unterliegen. Für den Erhalt der Natur zahlt die Regierung den Besitzern der Reservate deshalb pro Hektar 64 Dollar im Jahr.

Trotzdem gebe es Bestrebungen, große Hotels in Naturreservaten anzusiedeln, so Costa Ricas Tourismusminister Wilhelm von Breymann. In Monteverde und Arenal scheint das Konzept bisher aufzugehen, der Öko-Tourismus spült genug Geld in die Kassen. In den Gärten der Hotels blühen riesige Porzellanrosen und der fast künstlich wirkende „Shampoo Ginger“ gleich neben den Bio-Gemüsebeeten. Nasenbären streifen in kleinen Banden zwischen den Gästehäusern umher, nachts werden die Touristen manchmal von den Schreien der Kojoten geweckt.

Hängebrücken, die durch die Baumkronen führen, schaffen einen Ausgleich zu den rasanten Canopy-Touren. „Unsere Gemeinde“, sagt Nery Gomez, „ist in Umweltbelangen höher gebildet als die meisten anderen in Costa Rica.“ Ein Wissensvorsprung, den Biologe Andrés Alvarado in die Welt tragen will.

In Kleingruppen begleitet er Besucher in die Wälder, klärt über Nachhaltigkeit auf. Sein Verständnis von Tourismus konnte er schon nach Nicaragua exportieren, inzwischen wollen auch Brasilien und die Philippinen von Costa Rica lernen.

Lesen Sie nächste Woche im Reiseteil: Durban und die Wetlands im Osten Südafrikas.