Sri Lanka: Safari im Indischen Ozean

Sri Lanka weist gleich nach Costa Rica die größte Artenvielfalt an Tieren auf.
reise. (srt/Christian Boergen) Für die Pirschfahrt durch den Udawalawe-Nationalpark ist frühes Aufstehen angesagt. Das haben Sri Lanka und Afrika gemeinsam. Dafür sind die Elefanten kleiner und nur vier Prozent der Männchen tragen Stoßzähne. Kaum ist der Geländewagen vom Hotel losgefahren, stoppt der Fahrer am Straßenrand neben dem 34 Quadratkilometer großen Udawalawe-Stausee. Dem verdankt der fast zehnmal so große Nationalpark seinen Namen. Genüsslich grast am Ufer ein Dickhäuter mit Hilfe seines Rüssels, lediglich durch einen Elektrozaun vom Japanjeep getrennt. Prompt klicken alle Kameras.Das langgezogen-durchdringende „Minhao“-Schreien der Pfauen begleitet die Einfahrt in den Udawalawepark. Überall sitzen die prächtigen Vögel mit bis zu 1,50 Meter langen Schwanzfedern in den Bäumen. Am Boden fährt ein balzendes Männchen sein Federkleid zum Rad aus. Doch schon kreuzt eine Elefantenmutter mit ihrem Baby die Piste. Alle Herzen schlagen höher, wieder klicken die Kameras heftig.
Dann passiert lange nichts. So fühlt es sich an, aber das stimmt nicht. Abgesehen von häufigen Begegnungen mit anderen Geländewagen tummeln sich weißgepunktete Axishirsche unter einem Baum. Aus einem anderen hängen die langen Schwänze von Ceylon-Hutaffen. Geier und Haubenadler halten nach Beute Ausschau, Blauschwanzspinte und ein Eisvogel sitzen auf Zweigen. Wo der Chauffeur Elefanten an der Tränke zum Bad erwartet, tummeln sich Wasserbüffel und Reiher. Mit schwarzem Schnabel und langen roten Beinen stakst ein Stelzenläufer vorbei.
Teil des Nationalparks ist seit 1995 eine Auswilderungsstation für Elefantenwaisen, die bereits 100-mal erfolgreich war. Im Gegensatz zum als Touristenspektakel in Verruf geratenen Elefantenwaisenhaus Pinnawela leistet das „Elephant Transit Home“ (ETH) einen wichtigen Beitrag zum Schutz wilder Inselelefanten. Neben Steuergeldern finanziert sich das ETH aus Spenden, den Eintrittsgeldern der vier täglichen Fütterungen sowie einem Adoptionsprogramm für Waisen mit Rüssel. Beim mit einer Dusche verbundenen Füttern haben die Kleinsten Vorrang. Gierig strecken sie ihre Rüssel dem Trichter entgegen, den die Pfleger aus großen Milchkannen immer wieder füllen. Hinter einer Absperrung achten diese auf Abstand, um das spätere