Das Ende der Welt, so wunderschön

Felslandschaft Mordors, entlang des Red Crater und vorbei am grünen Emerald Lake zurück zum Auto kommt. Nach dieser beeindruckenden, aber doch kargen Landschaft genießt man dann auf dem Weg Richtung Wellington die Aussicht auf sanfte, grüne Hügel mit Wolken aus Schafen drauf. Wellington gibt einem die Chance, wieder etwas Stadtluft zu schnuppern. Bald zieht es einen aber schon Richtung Südinsel, die mit weiteren Schönheiten lockt. Das nächste Naturhighlight ist die spiegelglatte türkise Wasseroberfläche des Lake Pukaki. Umrandet von imposanten Bergketten und Wiesen voll violetter Lupinen eröffnet sich einem ein unwirkliches Farbenspiel. Die Straße entlang des Sees endet vor den Toren des Mount Cook Nationalparks. Für die Besteigung des imposanten Gletschers benötigt man einen Bergführer, aber es lassen sich auch zahlreiche gemäßigtere Touren in dieser wunderschönen Berglandschaft machen. Ein gemütlicher Fußmarsch ist der Hooker Valley Track. Über Hängebrücken und Holzstege schlängelt sich dieser entlang eines Flusses durch die alpine Landschaft und endet am milchigen Hooker Glacier Terminal Lake am Fuß des Gletschers. Für Abwechslung sorgt ein Stopp in Queenstown. Als Touristen- und Adrenalinjunkie-Hochburg verschrien, machte sie auf uns eher den Eindruck einer geschäftigen, hübschen Stadt, von wo aus sich nicht nur schöne Reitausflüge ins Hinterland zu weiteren Herr-der-Ringe-Schauplätzen organisieren lassen, sondern eben auch waghalsigere Unternehmungen wie Bungeejumping und Canyon Swing. Als letztes absolutes Highlight muss noch Milford Sound erwähnt werden. Die Fahrt dahin ist zwar etwas mühsam, aber der Anblick der vom Regenwald bedeckten Schlucht und die mit Moos und Farnen geschmückten Bäume lassen einen in eine Märchenwelt eintauchen, die man nur schweren Herzens wieder verlässt. Neuseeland ist zwar weit weg, aber ein wahres Paradies, das auch noch zu Lebzeiten erreichbar ist.
Lesen Sie nächste Woche im Reiseteil: Herr Müller und der störrische Esel.