Florenz: Kulinarischer Morgenzauber

Reise / 11.08.2017 • 09:38 Uhr
Florenz: Kulinarischer Morgenzauber

Wenn die meisten noch schlafen, gibt es auf dem Zentralmarkt in Florenz viel zu erleben.

reise. (srt/Sandra Ehegartner) Was tun, wenn die innere Uhr im Urlaub noch nicht umgestellt ist und einen frühmorgens weckt? Die meisten Sehenswürdigkeiten und Geschäfte öffnen erst gegen neun oder zehn Uhr. Glücklich, wer dann in Florenz ist. Denn die toskanische Hauptstadt leistet sich einen seltenen Luxus: eine Markthalle mitten im historischen Zentrum. Der beste Ort, um den Tag früh zu beginnen. Gegen sieben Uhr morgens steht die Sonne noch tief über San Lorenzo, dem Stadtteil, der dieser wunderschönen Markthalle ihren Namen gegeben hat. Zaghafte, noch etwas müde Strahlen wirft sie auf die Marktleute, die ihre Stände für das Tagesgeschäft herrichten. Der Geräuschpegel hingegen ist alles andere als zaghaft. Laute Anweisungen, Zurufe, aber auch Gelächter und spöttisch-freundliche Begrüßungen schwirren durch die Luft. Dazu dringt aus einer Bäckerei der süße und unwiderstehliche Duft von Cornetti, Pizzette und Tramezzini. Wenn er sich mit den Espressowölkchen aus der Bar nebenan mischt, gibt es kein Entkommen mehr. Trotz der morgendlichen Hektik stehen auch viele Standbetreiber an der Theke und nippen an ihren Tassen. Sie diskutieren über Politik, das Wetter und das letzte Spiel des AC Florenz.

Auch in der großen Markthalle, dem eigentlichen Zentralmarkt von Florenz, herrscht hektische Betriebsamkeit. Kleine weiße Laster fahren an der Piazza del Mercato Centrale vor und geben den Blick frei auf Rind- und Schweinehälften oder große Styroporbehälter voller Fische und Meeresfrüchte. Der Geruch am frühen Morgen ist nichts für Zartbesaitete. Am besten betritt man den „Bauch von Florenz“ durch den großen Eingang an der Via del Ariento. Im Nu umfangen den Besucher betörende Düfte, Geräusche und Eindrücke. Noch vor dem ersten von vielen „Assaggi“, Probierhappen, müssen diese erst einmal verdaut werden. Nur nicht verwirren lassen, einfach der Nase nach. Denn zu riechen und zu sehen gibt es viel: Frische Fische, die den Geruch von Meereswasser in die Stadt gebracht haben, wetteifern mit dem süßen Duft von Aprikosen. Lilien und Rosen steuern eine liebliche Note bei.

Für scheinbar alles Ess- und Trinkbare gibt es hier einen Verkäufer. Und so kann es passieren, dass einen aus der Vitrine der Innereien-Metzgerei ein „Musello“, ein Kuh-Gesichtchen,