Skifahren bei den Cowboys

Jackson Hole, Wyoming, verfügt über eine grandiose Kulisse und „Champagne Powder“.
Schnee ist nicht gleich Schnee, das weiß jeder Skifahrer. Wenn die Flocken nass und schwer zu Boden fallen, dann hat dieser Schnee ganz andere Eigenschaften als Schnee, der weniger feucht ist. In den Rocky Mountains, dem gewaltigen Gebirgszug, der die Westküste der USA und Kanadas von der Prärie des mittleren Westens trennt, ist der Schnee besonders trocken. Der „Champagne Powder“, wie dieser extrem weiche und trockene Schnee heißt, ist es, der Skifahrer aus den Alpen nach Nordamerika führt: Auf ihm fährt es sich im freien Gelände noch leichter, der Skifahrer schwebt scheinbar auf einer Wolke aus Schneekristallen.
Die bekanntesten Regionen für den Champagne Powder sind gemeinhin die Skigebiete von Colorado und Utah. Aber ein heißer Geheimtipp für Freerider ist das etwas nördlich gelegene Jackson Hole, Wyoming. Am südlichen Ende des Yellowstone National Parks liegt Jackson in einem riesigen, flachen Hochtal auf etwa 2100 Meter über dem Meer. Das Tal wird auf einer Seite von den Grand Tetons, einem über 4000 Meter hohen Gebirgszug, begrenzt. Dazu kommt Jackson selber – das kleine Städtchen mit viel Western-Flair liegt zentral, zwischen kleineren Hügeln. Seit der Eröffnung des Yellowstone Nationalparks im 19. Jahrhundert ist Jackson einer der Ausgangspunkte in den Park und der Sommertourismus boomt.
Dass auch im Winter mittlerweile sehr viel los ist, verdankt Jackson Hole einem Österreicher: dem Tiroler Pepi Stiegler, Olympiasieger im Slalom (Innsbruck 1964). Er wurde für das neu gegründete kleine Skigebiet als Skischulleiter engagiert. Seine Vision hat dann dazu geführt, dass ein Lift hinauf zum Rendevouz Mountain errichtet wurde. Diese Bahn ermöglichte 1261 Höhenmeter direkte Abfahrt, das ist Rekord in Nordamerika. Und die Bahn begründete auch den Mythos von Jackson Hole, da die Abfahrten im oberen Bereich durchwegs als „schwer“ einzustufen sind. 2007 wurde eine alte Kabinenbahn, durch die moderne „Tram“ ersetzt.Gebaut wurde diese, wie viele andere Liftanlagen auch, von der Vor-
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