Reise / 20.09.2019 • 10:04 Uhr
Der Gambia River ist die wichtigste Lebensader des Landes. Bei einer Kanutour durch die Mangroven gibt es viel zu sehen.
Der Gambia River ist die wichtigste Lebensader des Landes. Bei
einer Kanutour durch die Mangroven gibt es viel zu sehen.

Weltkulturerbe unter dem Schutz der Unesco. Nach einer zum Teil schwer verdaulichen Geschichtsstunde wird es Zeit, den Gambia River aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Mit dem Kanu geht es vom Rand des pulsierenden Marktstädtchens Tanji durch den Mangrovenwald. Besonders imposant ist die fast vierstündige Paddeltour zum Sonnenauf- oder -untergang. Vor allem, weil dann die Fauna besonders aktiv ist. Allein rund 550 exotische Vogelarten – darunter seltene Raubseeschwalben, der Rotschnabeltoko und zahllose Pelikane – sind in den Mangroven beheimatet. In der salztoleranten Vegetation erheben sich immer wieder auch die mächtigen Baobab-Bäume an den Ufern. Warane dösen teilnahmslos auf dicken Ästen in der Sonne oder lauern auf Beute, während sich ganze Affenstämme scheinbar amüsiert von Ast zu Ast schwingen. Ein Muss vor jeder Kanutour ist das Auftragen von Insektenschutz. Denn insbesondere in Mangroven tummeln sich Moskitos, die gerade in diesem Teil Afrikas Krankheiten übertragen können.

Vor den Toren von Bakau gibt es mit dem Kachikally Krokodilteich einen kleinen See voller vermeintlich heiliger Krokodile. Rund 100 dieser Panzerechsen tummeln sich hier. Das Umfeld des Kachikally Krokodilteiches mutet aber eher bescheiden an. Die engen, staubigen Straßen werden von einfachen Häusern mit Wellblechdächern gesäumt. Schafe, Ziegen, Hühner und Hunde streunen durch die Gassen, dazwischen toben Kinder. Nur einen Steinwurf entfernt liegen die Marktstände entlang der Cape Point Road von Bakau, wo typische Souvenirs und Handwerkskunst angeboten werden. Überhaupt ist ein Gambia-Besuch nicht perfekt ohne den Besuch eines der vielen Märkte. Diese sind traditionell Treffpunkt vieler Gambier. Feilgeboten wird ein buntes Potpourri aus Obst,
Gemüse, Fisch und Fleisch, aber auch Gewürzen, Stoffen und farbenfrohen Tüchern. Dabei wird in den engen Gassen zwischen den einfachen Ständen gehandelt, getratscht und gelacht. Und spätestens hier wird deutlich, warum sich Gambia „the smiling face of Africa“ nennt.