Reise / 11.03.2022 • 11:06 Uhr
Der im Bergmassiv des Fagradalsfjall gelegene Vulkan brichtmit zuverlässiger Regelmäßigkeit aus. Shutterstock (6)
Der im Bergmassiv des Fagradalsfjall gelegene Vulkan bricht

mit zuverlässiger Regelmäßigkeit aus. Shutterstock (6)

Geruch nach Schwefelwasserstoff liegt in der Luft. Das Geothermalgebiet ist das Ergebnis einer Vulkan­eruption, vermutlich im Jahr 1188. Der letzte Ausbruch fand in dieser Gegend im 14. Jahrhundert statt, aktiv sind die Vulkane bis heute. Mona treibt uns auf einen der umliegenden Hügel. Gut so! Denn von hier aus bietet sich der beste Überblick über diese dauer-dampfende Szenerie. Seit dem Sommer 2021 hat die Reykjanes-Halbinsel eine weitere Hot-Spot-Attraktion zu bieten. Der im Bergmassiv des Fagradalsfjall gelegene Vulkan bricht mit zuverlässiger Regelmäßigkeit aus. Entlang des sich stetig vergrößernden und dampfenden Lavafeldes wandern wir den tagesaktuell von Rangern markierten Pfad zum Krater hinauf.

Nach heiß kommt kalt: Eingemummt in dicke Trockenanzüge schnorcheln wir am nächsten Morgen mit unserem spanischen Guide Pablo und fünf Amerikanern in der Silfra-Spalte zwischen der amerikanischen und eurasischen Kontinentalplatte. Deren glasklares Wasser hat das ganze Jahr über exakt zwei Grad Celsius und einen weiten Weg hinter sich: Bis es dort, wo die beiden Kontinentalplatten Jahr für Jahr zwei Zentimeter auseinanderdriften, aus dem Lavagestein sprudelt, war es von seinem Ursprung im Gletscher Langjökull zwischen 30 und 100 Jahre unterwegs. Die Sicht unter Wasser beträgt bis zu 100 Meter, die Licht- und Farbenspiele an diesem sonnigen Tag sind atemberaubend.

Eisberge und Eisdiamanten

Wir verbringen einen weiteren Tag an kalten Orten. Wir wandern im Skaftafell Nationalpark zur Gletscherzunge Svinafellsjökull und besteigen später in der berühmten Gletscherlagune Jökulsarlon ein wuchtiges Amphibienfahrzeug, das zwischen den leuchtend blauen Eisblöcken kreuzt. Manche der Eisskulpturen sind von Asche durchzogen, Zeugnisse früherer Vulkanausbrüche.

Wieder an Land, führt uns Mona zum „Diamond Beach“. Der Name ist hier Programm: Wie Diamanten glitzern die von Wind und Wellen in Miniaturformat gebrachten Reste der Eisberge auf dem schwarzen Lava-Sandstrand.