Reise / 22.04.2022 • 09:40 Uhr
Wunderschöne schmale Gassen führen durch die Innenstadt von Bologna. Besonders im Frühling ist das Klima ein Traum.
Wunderschöne schmale Gassen führen durch die Innenstadt von Bologna. Besonders im Frühling ist das Klima ein Traum.

Einheimischen auch genannt wird, ranken. Auf der Piazza treffen die ersten Straßenmusiker ein und suchen sich die besten Plätze. Im Laufe des Tages finden sich manche von ihnen zusammen, um gemeinsam zu musizieren. Mit dem Spiel der Gitarre im Ohr geht‘s weiter zur Piazza Galvani. Dort bietet die Biblioteca dell‘Archiginnasio farbenfrohe Einblicke in ihren von Säulengängen umgebenen Innenhof. Neben den Wappen der ehemaligen Studenten und Professoren finden sich kunstvolle Inschriften und detailreiche Fresken. Sich hier beim Hochschauen in die Arkadengänge den Nacken zu verrenken, ist durchaus möglich, so viel gibt es zu bestaunen. Den Beinamen „La Dotta“, die Gelehrte trägt Bologna offenbar zu Recht.

Luxusmeile Via Carlo Farini

Wendet man sich beim Rausgehen nach links, bekommt sogar der Schaufensterbummel eine künstlerische Beinote. Die Luxusmeile der Stadt, die Via Carlo Farini, führt durch farbenfrohe und gut erhaltene Arkadengänge, die mit Fresken geschmückt sind. Oben alte Kunst, in den Geschäften zeitgenössischer Luxus, da ist für alle Geschmäcker etwas dabei. Und wenn auch bella Italia einmal vom Frühlingsregen nicht verschont wird? Kein Problem, der shoppinglustige Flaneur bleibt trocken, denn die Arkaden- und Bogengänge spannen ein mehr als 30 Kilometer langes Netz durch Bologna.

Der Weg zum nächsten Ziel, der Kirche Santo Stefano, führt vorbei am hübschen kleinen Cavourgarten, dem Treffpunkt vieler Hundebesitzer und Angestellter aus den umliegenden Geschäften. Vor dem Kirchenkomplex, der aus mehreren Kirchengebäuden besteht und daher auch als Sette Chiese, sieben Kirchen, bekannt ist, verbreitert sich die Straße zu einem stimmungsvollen Platz. Zwischen all den Touristen und Passanten gehen zwei ältere Herren, akkurat gekleidet in Jackett und Krawatte, Arm in Arm und leise murmelnd auf und ab, Frauen diskutieren gestenreich über ihre Einkaufswägelchen, und Studenten sitzen auf Mauervorsprüngen über Mitschriften gebeugt. Bologna liebt und lebt seine Plätze, das kann man spüren.