Frühlingsbummel durch Bologna

Reise / 22.04.2022 • 10:19 Uhr
Frühlingsbummel durch Bologna

Kultur, Klima und Kulinarik laden zu einem gemütlichen Bummel durch die Innenstadt ein.

Eine kulinarische Frage spaltet Bologna. Dünn geschnitten oder dick gewürfelt? Wie wird die Mortadella gegessen und wie schmeckt sie am besten? Überhaupt ist Bologna eine Stadt, in der sich viel ums Essen und vor allem ums richtige Essen dreht. Kein Wunder, von hier stammen nicht nur die Mortadella, sondern auch die legendäre Bolognesesoße und der Lambrusco. Wer nun aber meint, in der Wiege der „Spaghetti Bolognese“ angekommen zu sein, der kassiert dafür mit ziemlicher Sicherheit einen Rüffel, zumindest eine schmerzvoll hochgezogene Augenbraue. In Bologna heißt die Soße weder Bolognese, noch isst man sie mit Spaghetti. Hier ist sie ein Ragù, das vorzugsweise mit Tagliatelle serviert wird.

Solche und ähnliche Detailfragen können überall in Bologna fachkundig diskutiert werden. Besonders leidenschaftlich in den Marktgassen hinter der Piazza Maggiore. Ein Spaziergang durch die Via degli Orefici und die fast parallel verlaufende Via Pescherie Vecchie lohnt sich für jeden, der gerne isst und einkauft. Es riecht nach frischem Fisch, Salami und Parmesan, das Licht ist klar und dennoch frühlingshaft sanft und die Luft ist noch kühl und etwas feucht. Eine riesige Mortadella wird von zwei weiß beschürzten Männern mit großer Gewissenhaftigkeit getragen, und vor dem Traditionsgeschäft „Tamburini“ werden mit ernster Miene Listen von Dolci e Biscotti, feinsten Süßigkeiten, abgezeichnet.

Piazza Maggiore

Kurz nach dem Torbogen, am Ende der Via Pescherie Vecchie, breitet sich die Piazza Maggiore einladend vor dem Besucher aus. In den beiden Cafés vor dem Palazzo del Podestà geht‘s noch ruhig zu. Tauben picken gemütlich nach Krumen zwischen den Pflastersteinen, scheinbar nur aus Höflichkeit flattern sie kurz auf, als ein Hund bellend auf sie zujagt. Auf der anschließenden Piazza del Nettuno thront der gewaltige Neptunbrunnen scheinbar beschützend über der friedlichen Szenerie. Touristengruppen sammeln sich davor und lauschen den Geschichten, die sich um „Il Gigante“, wie der Brunnen von