Rasta, Reggae und Rum

Reise / 20.05.2022 • 12:31 Uhr
Rasta, Reggae und Rum

Das jamaikanische Lebensgefühl genießt man am besten am karibischen Traumstrand.

Bob Marley hat sie einst auf der ganzen Welt bekannt gemacht: Die Karibikinsel Jamaika mit ihren traumhaften Stränden, der Reggae-Kultur, dem hochwertigen Kaffee und dem ausgezeichneten Rum. Wer Jamaika besucht, wird nicht enttäuscht werden, denn es ist schwer, sich nicht in die Insel und ihre, zugegeben oft auch etwas verrückte, Einwohner zu verlieben. Nicht ohne Grund kehren die meisten Urlauber immer wieder zurück.

Besuch in Kingston

Wer sich schon mal durch die Bob-Marley-Alben gehört hat, oder auch nur den Song „No Woman, No Cry“ kennt, dem wird auch Trenchtown ein Begriff sein. Der Stadtteil Kingstons gilt als Geburtsort der Reggae-Musik. Hier wuchsen Bob Marley, Peter Tosh, Bunny Wailer und viele andere auf, und natürlich möchten auch wir einen Blick in dieses legendäre Viertel werfen und besuchen das ehemalige Zuhause des heutigen Nationalhelden. Kosh Breeze begrüßt uns im Culture Yard, einem Gemeinschaftsprojekt, das von den Einheimischen im Wohnhaus Bob Marleys gegründet wurde und den Menschen im einstigen Slumviertel, das noch heute von Armut geprägt ist, zumindest ein bisschen Geld bringen soll. In den 1940er-Jahren bauten die britischen Besatzer in Trenchtown Betonhäuser für die arme Bevölkerung. Die meisten davon stehen heute noch, nur wohnen jetzt nicht mehr so viele Leute in einer Wohnung. „Drei Familien lebten in diesen beiden Räumen“, erklärt uns Kosh, als wir durch das Haus spazieren, in dem Bob Marley seine ersten Akkorde lernte. Heute findet man hier Fotos von vergangenen Zeiten, Stadtpläne und natürlich Bob Marleys erste Gitarre.

Dass die Straßen Trenchtowns heute immer noch als gefährlich gelten, hält Kosh für übertrieben. „Die Menschen profitieren von unserem Projekt und freuen sich über Touristen. Zudem ist meine Generation nicht mehr so politisch. Damit sind auch die Konflikte weniger geworden“, erklärt er, während wir in die Second Street einbiegen. Als wir vor dem Schild stehen, auf dem die Berühmtheiten aufgelistet sind, die einst in dieser Straße lebten, sagt er: „Jetzt möchte ich bitte, dass du ein Foto machst. Für deine späteren Recherchen.“ Ich muss lachen und drücke natürlich brav ab, denn für Kosh ist es ganz selbstverständlich, dass wir uns in den nächsten Tagen in die Geschichte des Landes, vor allem aber in die Entstehung der Reggae Musik einlesen werden, die für die Menschen hier so wichtig ist. Ohne Zweifel gilt Bob Marley auf Jamaika als absoluter Nationalheld. Seine Songs sind allgegenwärtig, noch immer wird ständig von ihm gesprochen. Fast könnte man meinen, nach ihm hätte niemand mehr einen Hit geschrieben, der es wert wäre, gespielt zu werden. „Klar gibt es auch Newcomer“, erklärt Kosh auf meine Frage hin, nur um sofort anzufügen: „Niemand wird jemals Bob Marley ersetzen können. Egal was für neue Songs es gibt, wir werden immer seine Musik spielen.“

Seven Mile Beach in Negril

Deutlich weniger geschichtsträchtig, dafür aber umso schöner ist der berühmte Seven Mile Beach in Negril im Westen von Jamaika. Hierher zieht es die Urlauber aus Europa besonders gerne, denn der Strand erfüllt alle Vorstellungen eines karibischen Traumziels. Während sich weiter nördlich des Strandes schicke All-Inclusive-Hotels aneinanderreihen, die zum Glück nichts mit den Hotelburgen zu tun haben, wie man sie von anderen Ländern kennt, gibt es weiter südlich auch noch viele Unterkünfte lokaler Betreiber, die auch einen günstigeren Urlaub ermöglichen. Als wir mit Blick auf das kristallklare Wasser am Strand liegen, kommt wie jeden Tag Mary vorbei. Wie immer