Reise / 17.06.2022 • 10:58 Uhr
Menorca bietet wunderschöne Wanderwege, aber auch tolle Strände und kristallklares Wasser. Shutterstock
Menorca bietet wunderschöne Wanderwege, aber auch tolle
Strände und kristallklares Wasser. Shutterstock

Tourismussünden vermieden hat und inzwischen auf Nachhaltigkeit setzt. Auch die Hotels tun das Ihre. Das Palladium Hotel in Arsenal d‘en Castell etwa arbeitet mit Ökostrom und Photovoltaik. Vor allem aber ist hier der Blick über die sichelförmige Bucht zum Malen schön. Näher kommen kann man ihr und den Nachbarbuchten auch mit dem E-Bike, wobei so manche Wege ziemlich steinig sind. Aber so ist es halt auf dieser steinreichen Insel.

Quirlige Hauptstadt Mahon

In der Hauptstadt Mahon ist wieder einmal Markt. An den Ständen werden Klamotten aus Indien feilgeboten, günstige Taschen und Schmuck, aber auch die berühmten Menorquiner Sandalen. Es herrscht viel Betrieb in den engen Gassen und in den Freiluftcafés. Auch im Fischmarkt sind mittags alle Plätze besetzt. Dabei ist noch gar nicht Hochsaison. Aber für die Strandtouristen ist der Stadtbesuch eine willkommene Abwechslung. Und Mahon belohnt die Neugierde mit einer stimmungsvollen Mischung aus klassischen Palästen, schönen Plätzen und dem größten Naturhafen im Mittelmeer. Hier könnte man in einer der Bars sitzen und den Tag damit vertrödeln, aufs Meer zu blicken. Man kann aber auch einen Abstecher in den Gemüsemarkt machen, der im ehemaligen Kreuzgang des Klosters untergebracht ist. Dort ist das Reich von Maria Caimaris, einer kleinen, quirligen Menorquinerin. Weltmeisterin beim Steinschleudern war sie, erzählt die Gemüsefrau mit dem grauen Kurzhaarschnitt, und demonstriert mit einer traditionellen Schleuder aus Agavenfasern, wie es geht. Bis zu 200 Stundenkilometer schnell könne ein Steingeschoss aus ihrer Schleuder werden, erzählt sie stolz. In grauer Vorzeit hatten die Insulaner ihr Eiland mit Steinschleudern verteidigt und die ausländischen Eroberer mit einem Steinhagel begrüßt. Deswegen bekamen die Inseln den Namen Balearen von Balearides (Steinschleuderer). Die Römer nannten die größere der Inseln „Balearis Major“, später kurz „Majórica“, und die kleinere „Balearis Minor“ oder „Minórica“. Daraus wurde dann „Mallorca“ und „Menorca“. Da sieht man, wozu Steine gut sein können.