Wo schon Napoleon baden ging

Reise / 01.07.2022 • 10:50 Uhr
Wo schon Napoleon baden ging

Die Insel Elba bezaubert mit reizenden Bergdörfern und romantischen Badebuchten.

Klein wie Napoleon, aber oho! Die toskanische Insel Elba, einst Verbannungsort des französischen Kaisers, misst nicht einmal 30 Kilometer in der Länge und 18 Kilometer Breite. Und doch verfliegt eine Woche Urlaub zwischen Bergdörfern und Badebuchten im Nu. Elba – das sind eigentlich drei Inseln in einer. In allen Farben schillern die Erzberge des Ostens. Die Mitte erinnert mit Oliven und Weinbergen an die Festlandstoskana. Unberührt ist der wilde Westen um den Monte Capanne. Längst lebt der Großteil der 32.000 Insulaner vom Tourismus. Der Schönheit der Insel hat es nicht geschadet: Die Hotels blieben kleine Familienbetriebe, gebaut werden darf nicht höher als zwei Stockwerke.

Kaum im Hafen von Portoferraio angelangt, will jeder Besucher als erstes Napoleons Haus sehen. Wohn- und Arbeitsräume des großen Korsen in der Villa dei Mulini sind seit 1815 fast unverändert. Auf der Bank an der Brüstung zum Meer soll er oft gesessen haben. Aber Elbas Hauptort lohnt auch sonst einen Bummel. Bevor es auf große Inseltour geht, lohnt es sich, zumindest den Picknickkorb am Ortsausgang beim Biobauernhofladen La Fenice mit frischen Früchten zu füllen.

Nach kurzer Fahrt ist es bei Biodola schließlich schon Zeit für ein erstes Bad im Meer. Der westliche Teil der herrlichen Strandsichel mit dem feinen Hotel „Hermitage“ ist eindeutig der eleganteste Platz Elbas. Daneben und drei Kilometer weiter in Procchio bleibt aber auch genügend Strand für alle, die nicht unbedingt neben einem Ferrari parken und neben seinem Besitzer schwimmen müssen. Wie ein Schwalbennest klebt Marciana Alta am Berg. Es gilt als das älteste Dorf Elbas. Ein gelber Wegweiser in der mittelalterlichen Hauptgasse lockt den Besucher auf den schattigen Pilgerweg zur Wallfahrtskirche Madonna del Monte. Hier soll sich Napoleon bei romantischen Sonnenuntergängen gern mit seiner Geliebten Maria Walewska getroffen haben. Gestärkt von Wildschwein mit Steinpilzen im urigen Ausflugslokal „Publius“ in Poggio verlässt der Besucher den