Das Land der Pharaonen

Eine Nilkreuzfahrt auf den Spuren der alten Ägypter.
Was würde wohl König Cheops dazu sagen, dass im dritten Jahrtausend nach unserer Zeitrechnung immer noch Abertausende Menschen zu seiner mächtigen Grabstätte pilgern? Ob es ihm gefallen würde, dass Touristen aus aller Welt über die Granitblöcke steigen, um einen Blick in das Innere der Pyramide zu erhaschen? Oder wäre er womöglich angetan von dem kleinen Roboter, der noch weiter vordringen kann? Cheops erahnte kaum die schier ungebrochene Neugier des Menschen bis zum heutigen Tag und den Wunsch, seine mit ins Grab genommenen Geheimnisse ans Tageslicht zu bringen. Der Pharao selbst hingegen ist mit dem noch zu Lebzeiten bereitgestellten Boot längst ins Jenseits gefahren, um von dort aus, praktisch Gott gleich und unsterblich, herabzublicken und vielleicht doch ein klein wenig stolz zu sein. Stolz darauf, dass die Pyramiden – seine eigene ließ er vor rund 4600 Jahren erbauen – als einziges der antiken sieben Weltwunder die Zeit überdauert hat.
Blick auf die ewigen Pyramiden
Auf dem Plateau von Gizeh stehen auch die Pyramiden von Chefren und Menkaure, dem Sohn und dem Enkel Cheops, sowie mehrere kleinere Grabstätten. Der Ägyptologe und unser Guide Mohammed II. macht das Beweisfoto „Ihr wart da“ und sein häufiger Ruf „Yala! Komm!“ bedeutet, ihm zu folgen. Er weist den Weg dahin, wo kein Trubel mehr herrscht. Dorthin, wo ein paar Kamele und Pferde für Ausritte bereitstehen, verirrt sich kein eilender Tourist, denn auch an diesem Tag im November ist es noch ziemlich heiß. Hier haben wir den Blick frei auf die ewigen Pyramiden und sehen in der Ferne trotz dunstiger Sicht die Häuser Kairos. Zu Fuß erreichen wir die Große Sphinx von Gizeh, deren liegender Löwenkörper mit menschlichem Kopf 73 Meter Länge misst. Ihre Aura ist mystisch. Ihr Erbauer und die ihr ursprünglich zugedachte Funktion geben bis heute Rätsel auf.
Der Nil als Lebensader
Die immense Breite des Nils mitten in Kairo überrascht uns. Auf dem Khan El Khalili Basar herrscht dichtes Gedränge. Die vielen Menschen unterscheiden sich für uns in erster Linie durch ihre Kleidung. Jene im traditionellen ägyptischen Gewand