„Ma hilft“-Rekordgala brachte 118.000 Euro

Wunderbare Musik und Solidarität mit Bedürftigen sorgten für unvergessliche Stunden.
Bregenz. „Nicht die Zeitung, nicht ich, ihr alle seid ‚Ma hilft‘. Danke.“ Das sagte die Patronin der VN-Sozialaktion, Elly Böhler, gestern den Besuchern im ausverkauften Bregenzer Festspielhaus. Kurz zuvor hatte sie den Scheck in Höhe von 118.000 Euro aus den Händen von VN-Chefredakteurin Verena Daum-Kuzmanovic entgegengenommen. Es war eine in Zahlen gegossene Demonstration von Solidarität für den guten Zweck. Der Betrag setzte sich nicht nur aus den Spenden der Großsponsoren zusammen, sondern auch aus jenen von „stillen“ Gönnern sowie dem Reinerlös der „Ma hilft“-Gala. Die Besucher erlebten gestern einen unvergesslichen Frühabend. Der „leise rieselnde Schnee“, der sie beim Verlassen des Hauses empfing, vermittelte zusätzlich eine Vorweihnachtsstimmung, wie sie schöner nicht hätte sein können.
Tolle Jungmusiker
Viel Applaus erhielten die jungen Musiker. Nicht nur, weil sie bei der „Ma hilft“-Gala förmlich über sich hinausgewachsen sind, sondern auch, weil sie neben Können sehr viel Menschlichkeit bewiesen haben. Zu bewundern sind Moritz Huemer (13, Violoncello), Sara Domjanic (15, Violine), Aaron Pilsan (17, Klavier) und Kian Soltani (20, Violoncello) aber vor allem auch, weil sie gemeinsam mit dem Bregenzer Pianisten und Dirigenten Florian Krumpöck und dem Liechtensteiner Sinfonieorchester Werke von David Popper, Camille Saint-Saens, Felix Mendelssohn Bartholdy und Peter Iljitsch Tschaikowski aufs Programm setzten und damit absolut überzeugten.
Eine Einheit
Kein leichtes Programm, aber das wäre auch nicht die Art der jungen Talente, die ihre internationale Karriere bereits gestartet haben. Dazu kommt noch, dass Florian Krumpöck, der gestern übrigens sein Heimdebüt als Dirigent gab, seine Musiker sicher und souverän und mit sehr viel Musikalität durch die Takte führte. Die Musiker hören aufeinander, werden zu einer Einheit und modellieren Stück für Stück in harmonisch abgestimmten Orchesterklang.
Und die Glanzstücke? Ganz klar die vier Solisten Moritz Huemer, Sara Domjanic, Aaron Pilsan und Kian Soltani. Sei es, dass Kian Soltani mit Tschaikowskis „Rokoko-Variationen“ technisch wie emotional aus der Fülle der Musik schöpfte. Sei es, dass Aaron Pilsan mit Felix Mendelssohn Bartholdys Capriccio für Klavier und Orchester op. 22 das Festspielhaus aufperlen ließ. Und auch die beiden Jüngsten, Moritz Huemer (13) und Sara Domjanic (15), bewiesen mit Edward Poppers Ungarischer Rhapsodie und Camille Saint-Saens Introduction et Rondo capriccioso ein für alle Mal, dass sie bereits Großes leisten.
Überraschung zum Schlus
Als kleine Abschlussüberraschung ging es für das Publikum noch nach Großbritannien. Ganz nach britischer Manier wurden die Besucher nämlich eingeladen, Edward Elgars Parademarsch „Pomp and Circumstance“ stimmlich zu ergänzen. Unterstützt wurden sie dabei vom Chorseminar und der 2A-Klasse des Feldkircher Instituts St. Josef. Very british, sehr spontan und unglaublich sympathisch.





