Lawinensituation kritisch – nur langsame Entspannung

Spezial / 11.12.2012 • 22:14 Uhr
Lawinensituation kritisch – nur langsame Entspannung

Heute weiter Lawinenwarnstufe 4, wärmeres Wetter wird Lawinen­situation nach und nach entschärfen.

Bregenz. (VN-sta) Nach den massiven Schneefällen in den letzten Tagen bleibt die Lawinensituation in Vorarlberg kritisch. Wie der Lawinenwarndienst am Dienstag auf VN-Anfrage prognostizierte, herrscht heute weiterhin Stufe 4 auf der fünfstufigen Gefahrenskala. Tourengeher und Variantenfahrer sollten deshalb besonders vorsichtig sein. Mit einer leichten Entspannung der Lawinensituation rechnet Herbert Knünz vom Lawinenwarndienst erst ab morgen. „Die Schneedecke wird sich aufgrund der milderen Temperaturen nach und nach setzen“, erklärt der Experte. Auch der Rückgang der Schneefälle wird die Lawinengefahr entschärfen.

Geringe Zusatzbelastung reicht

Mit den teils stürmischen Winden und großen Neuschneemengen (im Kleinwasertal waren es 65 cm) sind am Dienstag vor allem oberhalb der Waldgrenze frische Triebschneeansammlungen entstanden. Gefahrenstellen befinden sich in den Nordstaulagen (Hochtannberggebiet, hinterer Bregenzerwald und Kleinwalsertal) oberhalb etwa 1800 Meter in eingewehten Kammlagen und Steilhängen sowie in triebschneegefüllten Rinnen und Mulden. „Hier können Lawinen bereits durch geringe Zusatzbelastung, beispielsweise durch einzelne Wintersportler, ausgelöst werden“, warnt Knünz. Fallweise könne es in diesen Bereichen auch zu spontanen Abgängen von mittleren bis großen Lawinen kommen. In den südlichen Landesteilen sind die Neuschneemengen geringer. Dennoch seien die Triebschneepakete vor allem in Kammlagen kritisch zu beurteilen, so Knünz.

Unter 2000 Meter Höhe sind vor allem an südseitigen steilen Grashängen und Böschungen meist kleine bis mittlere Gleitschneelawinen zu erwarten.##joerg stadler##