Wenn es diese vielen Winterengel nicht gäbe

Spezial / 11.12.2012 • 22:14 Uhr
Täglich 24 Stunden im Dienst: die Schneeräumfahrzeuge der ASFINAG.Foto: VN/Hartinger
Täglich 24 Stunden im Dienst: die Schneeräumfahrzeuge der ASFINAG.
Foto: VN/Hartinger

Täglich 100 Tonnen Salz und ebenso ­viele Abschleppungen: Asfinag und ÖAMTC im Dauereinsatz.

Schwarzach. (VN-sas) Kaum jemand ist dieser Tage wohl mehr gefordert als die Mitarbeiter der ASFINAG oder des ÖAMTC. Rund um die Uhr müssen sie bei den Neuschneemengen, die Vorarlberg in den vergangenen Tagen in ein regelrechtes Schneemeer verzaubert haben, einsatzbereit sein. Tätigkeiten wie Straßen räumen und verkehrssicher machen, salzen oder Autos abschleppen stehen da dick und fett auf der Agenda.

25 Räumfahrzeuge im Dienst

ASFINAG-Pressesprecher

Alexander Holzedl weiß über das Arbeitspensum der Mitarbeiter genau Bescheid: „In Vorarlberg beschäftigen wir insgesamt etwa 60 Personen. Bei einem Volleinsatz im ganzen Land sind bis zu 25 Räumfahrzeuge gleichzeitig unterwegs, die rund 90 Kilometer Autobahn und Schnellstraße betreuen.“ Auch gestern war das der Fall. Die großen Neuschneemengen fordern eben. „Um auch in der Nacht Räumfahrzeuge zu bedienen, ist ein Mehrschichtbetrieb vonnöten“, erläutert Holzedl.

An Tagen wie gestern streut etwa die Autobahnmeisterei Hohenems, die hauptsächlich für die A14 verantwortlich ist, bis zu 100 Tonnen Salz aus. „Im Vorjahr haben wir in ganz Vorarlberg 4000 Tonnen Salz verbraucht. Die Kapazität unseres Salzlagers beträgt 3100 Tonnen“, so Holz­edl. Für Nachschub könne jederzeit gesorgt werden – ein Salzanbieter in Süddeutschland liefert auch während der Saison.

Täglich 170 Pannen

Beim ÖAMTC Vorarlberg ticken die Uhren ähnlich. „Besonders arbeitsreich waren die letzten zwei Tage und Nächte“, weiß Pressesprecher Jürgen Wagner. Derzeit würden die Pannenhelfer binnen 24 Stunden 170 Pannenhilfen und 100 Abschleppungen meistern. „Um möglichst schnell helfen zu können, sind momentan täglich 13 Abschleppfahrzeuge und acht Pannenautos im Einsatz“, so Wagner weiter.

Dass erfolgreicher Winterdienst immer Teamarbeit ist, wollen beide Pressesprecher erwähnt wissen. So sollte jeder Fahrzeuglenker Wert auf eine gute Winterausrüstung legen – und die hat sich mit den Winterreifen lange nicht getan: „So sind Eiskratzer und ein Mikrofasertuch für die Autoscheiben ein Muss“, zählt Wagner auf. „Auch ein Besen zum Abkehren sowie genügend Frostschutz sollten stets mitgeführt werden.“ Keinesfalls ausreichend sei es, eine Sichtluke frei zu machen. „Sie brauchen volle Rundumsicht“, appelliert Wagner.

Gute Winterausrüstung

Der ASFINAG-Sprecher betont die Wichtigkeit von Schneeketten: „Lkw sollten immer welche mitführen. Heuer haben wir bei Bings einen Kettenanlegeplatz errichtet. Zehn Lkw wird da Platz für die Kettenmontage geboten.“ Woran man oft nicht denkt: Die Schneemengen bzw. das Eis auf dem Fahrzeugdach: „Für die nachkommenden Fahrzeuge kann es sehr gefährlich werden, wenn diese Mengen plötzlich auf der Straße landen.“ Um dem Abhilfe zu schaffen, sei in Hörbranz ein Lkw-Abkehrgerüst im Einsatz: Damit können die Fahrer ihre Lkw ohne Probleme von den Schneemengen befreien. „Das Angebot wird gut angenommen“, so Holzedl. Der Dank aller Verkehrsteilnehmer ist ihnen sicher. ##Sabrina Stauber##

Bei einem Volleinsatz sind 25 Räumfahrzeuge unterwegs.

Alexander Holzedl