Arbeiten an Heiligabend

Wenn die Liebsten zu Hause Weihnachten feiern, beginnt für viele Vorarlberger der Dienst.
Lustenau. „Man muss am Heiligen Abend genauso mit allem rechnen wie an einem normalen Arbeitstag auch“, berichtet Sanitäter Florian Diem von der Lustenauer Rotkreuz-Abteilung. Er absolviert zusammen mit seiner Kollegin Eva-Maria Schlattinger am Heiligen Abend einen Zwölf-Stunden-Dienst, damit im Falle eines Notrufes jemand da ist, um zu helfen.
Die 25-jährige Lustenauerin tritt am 24. Dezember ihre siebte Bereitschaft am Heiligen Abend in Folge an. „Ich beginne ein wenig früher, damit die Hauptberuflichen und die Zivildiener eher zu ihren Familien nach Hause kommen“, erzählt sie über ihr persönliches Weihnachtsgeschenk an die Kollegen. Es sei ein sehr besinnlicher Tag und man merke, dass Weihnachten ist. „Vor allem Heimtransporte der stabilen Patienten vom Krankenhaus werden am 24. Dezember durchgeführt“, so Diem.
Mit der Familie wird am 25. Dezember nachgefeiert. „Es wird von den Patienten sehr geschätzt, dass man am Heiligen Abend arbeitet. Es ist eine große Dankbarkeit spürbar“, fügt Schlattinger hinzu. Eine Besonderheit am Weihnachtsdienst ist, dass viele Menschen im Lustenauer Schützengarten vorbeikommen und Kekse mitbringen, wenn sie das Friedenslicht abholen. Dies wird von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr ins Sozialzentrum Schützengarten gebracht.
Florian Kremmel, stellvertretender Feuerwehr-Kommandant, und Brandmeister Kurt Rauch von der Lustenauer Freiwilligen Feuerwehr sind wie an den anderen 364 Tagen im Jahr für den Notfall einsatzbereit.
„Wir feiern zu Hause bei unseren Familien und haben wie auch an anderen Tagen unsere Piepser bei uns“, sagt der 33-jährige Kremmel. „Es gibt im Vorfeld eine Einteilung, wann bei einem Großeinsatz alle Kräfte gebraucht werden. Für kleinere Einsätze, wie eine Katze retten, werden nur ein paar Feuerwehrler alarmiert“, beschreibt Brandmeister Rauch und hofft, dass dieses Jahr an den Weihnachstfeiertagen nichts Schlimmes passiert.
Langer Weihnachtsdienst
Auch Bezirksinspektor Matthias Buxhofer von der Polizeidirektion Bregenz hat am Heiligen Abend von 17 bis zum nächsten Tag um 7.30 Uhr Dienst. Der 39-jährige Rankweiler geht von einem normalen Diensteinsatz aus, da „alles passieren kann. Das geht von Familienstreitigkeiten bis zu Ruhestörungen bei Lokalen.“
