Verheerend für Darabos
Zwei Drittel der Vorarlberger stimmten gestern für die Beibehaltung von Wehrpflicht und Zivildienst – nicht aus militärischen Überlegungen, sondern wegen der immens wichtigen Rolle des Bundesheers im Katastrophenfall. Zu gegenwärtig ist in unserem Land die Erinnerung an Hochwasserkatastrophen, etwa an jene im Jahr 2005, von der zwei Drittel des Landes betroffen waren.
Landesrat Erich Schwärzler pflegt bei derlei Gelegenheiten davon zu sprechen, dass Sicherheit regionale Strukturen braucht. Da hat er recht. Die schnelle Verfügbarkeit des Heeres und der Einsatz von Soldaten in großer Zahl war 2005 entscheidend – und wird auch bei künftigen Hochwasserkatastrophen entscheidend sein. Das Berufsheer-Modell des Verteidigungsministers war zu unkonkret, um die Befürchtung zu zerstreuen, dass der Katastrophenschutz auch nach einer Systemumstellung gewährleistet wäre. Und das war verheerend – im wahrsten Sinn des Wortes.
Darabos spielte mit seinen Nichtantworten den Befürwortern der Wehrpflicht in die Hände – die eindringlich vor Experimenten auf Kosten bewährter Sicherheitsstrukturen warnten. Die Bevölkerung schloss sich dieser Argumentation letztlich an. Was jetzt folgen muss, ist allerdings auch klar: eine Reform des Bundesheers. Denn bei aller Bedeutung des Katastrophenschutzes darf das Heer nicht allein auf dieses Thema reduziert werden.
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