Walgau-Kaserne als Motor für Gemeindeentwicklung

Spezial / 20.01.2013 • 22:01 Uhr
Bludeschs Bürgermeister Michael Tinkhauser votierte für die Beibehaltung der Wehrpflicht und des Zivildiensts.
Bludeschs Bürgermeister Michael Tinkhauser votierte für die Beibehaltung der Wehrpflicht und des Zivildiensts.

Gespannt, aber nicht angespannt erlebte Bludesch den Tag der Volksbefragung.

Bludesch. (VN-js) Seit November 1989 besteht die Walgau-Kaserne in Bludesch. Entsprechend gespannt blickte man am Volksbefragungstag auf die Blumenegg-Gemeinde. „Bludesch ist mit der Inbetriebnahme der Kaserne gewachsen. Diese ist fest ins Gemeindeleben integriert. Die Zusammenarbeit stimmt“, gibt Bürgermeister Michael Tinkhauser beim VN-Lokalaugenschein zu Protokoll. Nur ungern würde der Gemeindechef miterleben müssen, wie diese Institution geschlossen wird. Er, der selbst Anhänger der Plattform für den Erhalt von Wehrpflicht und Zivildienst ist, empfindet „die Befragung an sich als nicht passend“ und begründet dies damit, dass im Zuge der Diskussion „zu viele Spekulationen im Raum herumschwirrten“ und zu wenig auf die „Eigenschaften und Aufgaben des Heeres in der Zukunft“ eingegangen wurde.

Trotz der Ungewissheit, ob der Standort Bludesch auch bei der Einführung eines Berufsheers erhalten bleiben würde, beschreibt der Gemeindechef die Stimmung im Ort als „ruhig“. Dies bestätigt sich auch beim Besuch der Wahllokale. Nach und nach treffen einzelne Bludescherinnen und Bludescher bei der Volksschule und beim Kindergarten Gais ein. Scheinbar entspannt und gelassen blickt man dem Ausgang der Befragung entgegen. Da und dort wird über mögliche Ausgänge und Folgen diskutiert.

Unmut über den „unzureichenden Informationsfluss“ und die „Ungewissheit über die Vorhaben“ wird laut. Auch über „mangelnde Sachlichkeit“ ärgert sich ein Wahlberechtigter, während ein anderer leise vor sich hin schmunzelnd den Befragungszettel in die Urne einwirft und von dannen zieht.