ÖVP arbeitet mit Darabos zusammen
Verteidigungsminister müsse die Wehrpflichtreform umsetzen, sagt Klubobmann Kopf.
Wien. (VN-joh) Die ÖVP sieht sich durch das Volksbefragungsergebnis gestärkt. Klubobmann Karlheinz Kopf erklärt, warum man bereit ist, weiter mit Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) zusammenzuarbeiten.
Sieht die ÖVP nach der Volksbefragung eine Chance auf Platz eins bei der NR-Wahl?
Kopf: Das Ergebnis zeigt uns klar, dass sich Geschlossenheit und klare Wertvorstellungen auszahlen. Die zweite Lehre für die nächsten Monate ist, dass es nicht notwendig ist, sich bei den Boulevardmedien anzubiedern; die sind ja eine einzigartige Kampagne (pro Berufsheer; Anm.) gefahren.
Und Platz eins wurde möglich?
Kopf: Das Ziel muss es sein. Aber man sollte jetzt nicht glauben, dass uns diese Volksbefragung gleich um „x“ Prozentpunkte nach vorn wirft. Wir müssen jetzt schon ganz klare Schritte bei der Reform der Wehrpflicht und auch in anderen Kernthemen setzen.
Warum ist die ÖVP bereit, die Wehrpflichtreform mit Verteidigungsminister Darabos anzugehen, der diese ja als megasinnlos bezeichnet hatte?
Kopf: Wir haben schon vor der Volksbefragung gesagt, dass das Ergebnis zur Kenntnis zu nehmen und umzusetzen ist. Dasselbe hat die SPÖ erklärt. Insofern erwarte ich mir vom Minister, dass er so viel Profi ist, über seinen Schatten zu springen. Andernfalls muss er eh die Konsequenzen ziehen. Aber er hat seine Bereitschaft schon signalisiert …
… sagt jedoch, dass er für eine Wehrpflichtreform mehr Geld braucht.
Kopf: Wozu? Wenn angeblich so viele Systemerhalter nichts zu tun haben, dann braucht man sie nicht durch Zivilbedienstete ersetzen.
Die ÖVP redet von einer Attraktivierung des Grundwehrdienstes. Was hat das noch mit Sicherheit zu tun?
Kopf: Sehr viel. Im Herbst haben wir Gebirgsjäger in Saalfelden besucht. Sie kriegen eine intensive Ausbildung und sind hochzufrieden.
Es ist nicht nötig, sich bei Boulevardmedien anzubiedern.
Karlheinz Kopf, ÖVP-Klubchef