Der Bodensee und seine Mitschuld am Schneechaos

Spezial / 08.02.2013 • 21:40 Uhr
Feature Wetter Schnee Schneefall Winter WintereinbruchMama Gabriele mit Anna und Hugo aus Lochau
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Mama Gabriele mit Anna und Hugo aus Lochau

In Sachen Gesamtschneemenge steuert Bregenz auf einen neuen Rekord zu.

Schwarzach. (VN-ger) „Lake effect snow“ nennen es die Meteorologen. Eine deutsche Bezeichnung dafür gibt es nicht – am gestrigen Freitag konnten die Vorarlberger dieses Wetterphänomen allerdings hautnah miterleben. Während das Chaos andernorts ausblieb, ging auf den Straßen im Raum Bregenz zeitweise gar nichts mehr.

„Über dem See nehmen die Luftmassen zusätzliche Feuchtigkeit auf. Bei einer Südwestströmung stauen sich diese Luftmassen dann am Pfänder und vor dem Bregenzerwald. Dort werden sie zum Aufsteigen gezwungen, die Luft kühlt ab, kondensiert und fällt als Niederschlag zu Boden“, beschreibt Christoph Zingerle von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Innsbruck das Phänomen.

63 Zentimeter Gesamtschneehöhe hat Arnold Tschofen vom Wetterdienst am Freitagmittag in der Landeshauptstadt gemessen. Der bisherige Rekord (seit Beginn der täglichen Wetteraufzeichnungen) vom 17. Februar 1965 mit ebenfalls 63 Zentimeter dürfte mittlerweile bereits übertroffen worden sein.

Rekordverdächtig

Heute im Laufe des Tages kommen laut Zingerle im ganzen Land nochmals bis zu 15 Zentimeter Neuschnee dazu.

Am Sonntag soll es zur Abwechslung schön und kalt sein, bevor es am Montag erneut zuzieht und langsam zu schneien beginnt. „In der Nacht auf Dienstag kann es vermehrt schneien“, prognostiziert der Meteorologe.

Mit den wachsenden Neuschneemengen verschärfte sich auch die Lawinensituation in Vorarlberg. Laut Landeswarnzentrale herrschte am Freitag überwiegend erhebliche Gefahr der Stufe drei der fünfteiligen Skala. „In den Staulagen steigt die Gefahr mit weiteren Schneefällen an und kann lokal mitunter die Stufe vier erreichen“, warnen die Experten.