Kleinstaat mit eigener Bank

Spezial / 13.03.2013 • 22:11 Uhr
Kleinstaat mit eigener Bank

Der Vatikan ist nicht nur das Zentrum der katholischen Kirche.

Vatikanstadt. Der Vatikan stellt in der internationalen Staatengemeinschaft ein Unikat dar, ist er doch einerseits das Weltzentrum der katholischen Kirche, andererseits auch ein souveräner Kleinstaat; das sind zwei separate Völkerrechtssubjekte. Der Papst fungiert nicht nur als Heiliger Vater der Katholiken weltweit, sondern auch als Oberhaupt des „Stato della Citta del Vaticano“.

Der „Regierungsapparat“ ist die Römische Kurie. An ihrer Spitze steht der Kardinalstaatssekretär – zurzeit ist dies Tarcisio Bertone.

Wichtige Elemente der Kurie sind die neun Kongregationen, in denen maßgebliche päpstliche Vorgaben umgesetzt werden. Zu den exponiertesten Präfekten zählt jener der einflussreichen Glaubenskongregation.

Strafe: Exkommunikation

Der Vatikan verfügt – wie seine weltlichen Pendants – auch über eine eigene Judikatur, die auf drei Gerichtshöfe aufgeteilt ist. Als eine der härtesten Strafen gilt die Exkommunizierung, der spirituelle Ausschluss aus der katholischen Kirche.

Der Vatikan unterhält mit 176 Staaten und internationalen Organisationen diplomatische Beziehungen, die vom jeweiligen Nuntius (Botschafter) gepflegt werden, der auch die jeweiligen Landeskirchen beaufsichtigt. Der oberste geistliche Diplomat in Österreich ist Alfons Kloss.

Umstritten und skandalumwoben ist das „Istituto per le Opere di Religione“ (IOR). Dieses 1942 von Papst Pius XII. gegründete „Institut für religiöse Werke“ gilt als die eigentliche Vatikanbank, legt aber keine Bilanzen vor.