Zentralmatura für ganz Österreich kommt im Mai

Spezial / 29.12.2014 • 19:34 Uhr
Die Zentralmatura wird heuer an den österreichischen Gymnasien eingeführt. Das heißt: Bundesweit müssen alle Gymnasiasten dieselben Aufgaben lösen.  Foto: APA
Die Zentralmatura wird heuer an den österreichischen Gymnasien eingeführt. Das heißt: Bundesweit müssen alle Gymnasiasten dieselben Aufgaben lösen. Foto: APA

Aber nicht nur die Bildung bringt 2015 Neuerungen, auf die man sich einstellen muss.

Schwarzach. Neue Gesetze, neue Rechte, neue Regelungen – Das Jahr 2015 bringt einige Neuerungen mit sich,
die auch die Vorarlberger
Bürger angehen. Zu den wichtigsten gehört die viel diskutierte Zentralmatura, die Gymnasiasten österreichweit ablegen sollen. Egal ob in Feldkirch oder Wien – den Maturanten werden die gleichen Prüfungsaufgaben gestellt.

2015 werden erstmals alle Gymnasiasten am selben Tag idente schriftliche Maturaaufgaben lösen. Neben den einheitlichen Klausuren bringt die neue Reifeprüfung auch die Verpflichtung zum Verfassen einer vorwissenschaftlichen Arbeit und Änderungen bei der mündlichen Matura.

Außerdem startet mit Herbst die neue Volksschullehrerausbildung, an Ganztagsschulen wird die tägliche Bewegungseinheit Realität.

Der Premiere der neuen Reifeprüfung sind zehn Jahre Diskussionen, eine Verschiebung der Reform um ein Jahr und eine pannenreiche Generalprobe mit fehlenden Aufgabenheften in einigen Klassen und abgeändertem Notenschlüssel gegenüber Vorjahren, vorangegangen. Herzstück der Reform ist die einheitliche Klausur, die Zentralmatura, bei der zwischen 5. und 13. Mai die vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (bifie) entwickelten Aufgaben gelöst werden müssen. Die Korrektur übernimmt der Klassenlehrer nach einem standardisierten Raster. Neu ist auch, dass alle Maturanten eine 40.000 bis 60.000 Zeichen lange vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) schreiben und präsentieren müssen. Bei der mündlichen Matura werden die Themenbereiche in den einzelnen Gegenständen von allen jeweiligen Fachlehrern der Schule vorgegeben, die konkreten Aufgaben kommen weiterhin vom Klassenlehrer.

Ebenfalls im Mai (6. und 7.) stehen an den 4. Klassen Volksschule die Bildungsstandard-Testungen im Fach Deutsch an. Diese waren um ein Jahr verschoben worden, nachdem Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) wegen eines angeblichen Datenlecks eine Sicherheitsüberprüfung des zuständigen bifie angeordnet hat. Diese hätte auch fast eine Teilnahme an der PISA-Studie verhindert, dank einer Sonderregelung wird nun allerdings im Herbst das Können der 15- bis 16-Jährigen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften auch in Österreich abgefragt werden. Ergebnisse der Bildungsstandards gibt es im Frühjahr 2016, die PISA-Resultate im Dezember 2016.

Master wird Pflicht

Mit dem Studienjahr 2015/16 wird außerdem die Lehrerausbildung im Primarbereich komplett umgestellt: Angehende Volksschullehrer müssen dann anstelle eines dreijährigen Bachelorstudiums vier Jahre Bachelor- und ein Jahr Masterstudium absolvieren. Die Ausbildung soll an den Pädagogischen Hochschulen (PH) bleiben. Für die PH Vorarlberg ist das kein Problem. Werden aber für das Schuljahr 2016/17 die Anforderungen für Sekundarlehrer ebenfalls verschärft, sind Kosten von zwei Millionen Euro jährlich zu befürchten, um das Lehramtsstudium im Land weiterführen zu können. Schullandesrätin Bernadette Mennel forderte jüngst, der Bund müsse sich an den Mehrkosten beteiligen.