Genug Gelegenheit für geordneten Ausstieg

Spezial / 16.01.2015 • 22:38 Uhr
Prof. Dr. Michael Hanke. Foto: Universität Liechtenstein
Prof. Dr. Michael Hanke.
Foto: Universität Liechtenstein

Prof. Michael Hanke, Uni Liechtenstein, zur Aufhebung des Mindestkurses.

Vaduz. Prof. Dr. Michael Hanke, Lehrstuhlinhaber Finance an der Universität Liechtenstein, ist Mitverfasser einer Studie zum Euro-Franken-Wechselkurs, die im Februar 2014 veröffentlicht wurde. Darin wird der Frage nachgegangen, was mit dem Euro-Franken-Kurs geschehen wäre, hätte die Schweizerische Nationalbank 2011 nicht eingegriffen, als die Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro für die Schweizer Wirtschaft immer prekärer zu werden drohte. Für Hanke deutet das Ende des Mindestkurses in einer Phase, als dieser wiederholt vom Markt getestet wurde, klar darauf hin, dass diese Aufhebung von der Schweizerischen Nationalbank nicht geplant war. Für einen geordneten Ausstieg, der die Märkte deutlich weniger in Aufruhr versetzt hätte, wäre bei Wechselkursen von 1,22 und höher mehr als genug Gelegenheit gewesen. „Die von manchen favorisierte Koppelung des Franken an einen Währungskorb statt nur an den Euro hat in der Theorie Vorteile, wäre aber vermutlich deutlich schwieriger zu kommunizieren“, resümiert der Finanz-Experte.