Schüler wurden per Los ausgewählt

Spezial / 25.03.2015 • 22:36 Uhr
Die Tragödie mache sprachlos, sagt Schulleiter Wessel. Mitschüler trauer um Freunde. Fotos:Ap, Reuters, DPA, VN
Die Tragödie mache sprachlos, sagt Schulleiter Wessel. Mitschüler trauer um Freunde. Fotos:Ap, Reuters, DPA, VN

16 tote Schüler – per Los wurde entschieden, wer an der Spanienreise teilnehmen durfte.

Haltern. Das Schweigen nach der Katastrophe: In Haltern trauern Mitschüler von Opfern des Flugzeugabsturzes. Ihre Schule ist geöffnet, aber normalen Unterricht gibt es nicht. Nach dem Drama versucht das Joseph-König-Gymnasium, den Tod von 16 Mitschülern und zwei Lehrerinnen zu verarbeiten. Am frühen Morgen brannten unzählige Kerzen in einem Lichtermeer auf der Schultreppe. „Gestern waren wir viele. Heute sind wir allein“ steht auf einem Schild auf dem Schulhof.

Tief erschüttert hat sich der Schulleiter des Gymnasiums geäußert. „An unserer Schule wird nichts mehr so sein, wie es vorher war“, sagte Ulrich Wessel. Sein Mitgefühl gelte allen, die einen geliebten Menschen verloren hätten. „Das ist eine Tragödie, die macht einen sprachlos. Wir müssen lernen, damit umzugehen.“

Am Morgen hatte die Schule allen Mitschülern offen gestanden. Wessel berichtete von schluchzenden Mitschülern und einem tief betroffenen Lehrerkollegium. Schulministerin Sylvia Löhrmann kündigte an, dass die Klassen auch in den kommenden Tagen nach Stundenplan zusammenkommen. Dann sei es den Klassen aber freigestellt, den Umgang mit der Trauer zu gestalten.

Los hat entschieden

Gestern wurden weitere erschreckende Details bekannt. Demnach sind die beim Flugzeugabsturz verunglückten Schüler für die verhängnisvolle Spanien-Reise ausgelost worden. Weil es für die Teilnahme am achttägigen Austauschtrip in die Nähe von Barcelona mehr Bewerber gegeben habe als Plätze, sei das Los auf die nun ums Leben gekommenen Mädchen und Jungen gefallen, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung.

Mindestens einer der Schüler sei über die Nachrückliste zur Reisegruppe dazugestoßen. Nach Informationen der „Halterner Zeitung“ hatten sich 40 Schüler für die Reise beworben – 14 Schülerinnen und zwei Schüler seien ausgewählt worden.

Ulrich Wessel, school principal of the Joseph-Koenig Gymnasium, talks to the media under a crucifix in Haltern, western Germany, Wednesday, March 25, 2015, one day after 16 of his school children and two teachers were among the 150 victims that died in the Germanwings plane crash in the French alps on the way from Barcelona to Duesseldorf. (AP Photo/Martin Meissner)
Ulrich Wessel, school principal of the Joseph-Koenig Gymnasium, talks to the media under a crucifix in Haltern, western Germany, Wednesday, March 25, 2015, one day after 16 of his school children and two teachers were among the 150 victims that died in the Germanwings plane crash in the French alps on the way from Barcelona to Duesseldorf. (AP Photo/Martin Meissner)
Die Tragödie macht sprachlos, sagt Schulleiter Wessel. Mitschüler trauern um Freunde. Fotos:Ap, Reuters, DPA, VN
Die Tragödie macht sprachlos, sagt Schulleiter Wessel. Mitschüler trauern um Freunde. Fotos:Ap, Reuters, DPA, VN
Ulrich Wessel, school principal of the Joseph-Koenig Gymnasium, talks to the media under a crucifix in Haltern, western Germany, Wednesday, March 25, 2015, one day after 16 of his school children and two teachers were among the 150 victims that died in the Germanwings plane crash in the French alps on the way from Barcelona to Duesseldorf. (AP Photo/Martin Meissner)

Ulrich Wessel, school principal of the Joseph-Koenig Gymnasium, talks to the media under a crucifix in Haltern, western Germany, Wednesday, March 25, 2015, one day after 16 of his school children and two teachers were among the 150 victims that died in the Germanwings plane crash in the French alps on the way from Barcelona to Duesseldorf. (AP Photo/Martin Meissner)