Weinkost für Patrioten

138 Winzer aus 17 Regionen präsentieren ab heute ihre Weine in Feldkirch.
Feldkirch. (VN-sca) Nach zwei Jahren im Provisorium haben Weinfreunde bei der heurigen Vinobile wieder ein festes Dach über dem Kopf. Das neue Montforthaus öffnet zum ersten Mal seine Pforten für die traditionsreiche Veranstaltung, bei der die Erwartungshaltung der Winzer heuer besonders groß ist. Besonders groß deshalb, weil für Schweizer und Liechtensteiner Connaisseure heuer das Preis-Leistungsverhältnis beim Einkauf bei österreichischen Winzern besonders gut ist.
Das Angebot ist wie gewohnt vielfältig und sehr patriotisch: Die 138 Winzer aus 17 Weinbauregionen Niederösterreichs, des Burgenlandes, der Steiermark und Vorarlbergs offerieren Tausende verschiedene Weine vom klassischen Grünen Veltliner über St. Laurent bis zum Zweigelt, ein Marathon für diejenigen Verkoster unter den Gästen, die sich einen kompletten Überblick verschaffen wollen, bevor sie die Lieferscheine der Aussteller ausfüllen und ihre Keller füllen. Allein 60 Weinbauern aus den niederösterreichischen Gauen sind im Montforthaus vertreten. Ein besonderes Augenmerk, so war zu erfahren, legen jene, die abseits der immer gleichen Topweingüter nach jungen Talenten fahnden, auf die Weine aus dem Wagram. Diese sind in den vergangenen Jahren dank großer Anstrengungen und Initiativen immer stärker in den Fokus der Sommeliers und Weinjournalisten geraten.
Andere Absatzkanäle nutzen scheinbar die Winzer aus Österreichs berühmtestem Weinbaugebiet, der Wachau: fünf Aussteller, alle Mitglieder der hochangesehenen Vereinigung Vinea Wachau, gießen ihre Erzeugnisse in die Gläser der Besucher.
Auch das Burgenland stellt 60 seiner Paradewinzer beim Feldkircher Verkostungsevent. Sie kommen aus den drei Weinbaugebieten Mittelburgenland, Neusiedlersee und Neusiedlersee-Hügelland. Leider hat keiner der südburgenländischen Weinbauern den Weg nach Vorarlberg gefunden, aber was noch nicht ist, kann ja im nächsten Jahr passieren. Denn dass die Vinobile, die in den über 20 Jahren ihres Bestehens bei den Besuchern immer beliebter geworden ist, auch in den nächsten Jahren stattfindet, ist selbstverständlich.
Das Weinland Vorarlberg ist heuer ebenso wie das Schweizer Rheintal nur mit wenigen Ausstellern vertreten. Die Schweizer geben sich wohl ob des unattraktiven Preis-Leistungsverhältnisses schon vorab geschlagen. Nur die Weingüter Schmid Wetli aus der traditionsreichen Weinbaugemeinde Berneck und das Weingut Casanova-Weinpur vertreten die Schweizer Farben. Daneben sind noch drei Aussteller mit italienischen Weinen auf der Messe, wovon besonders die Tropfen des Südtiroler Gutes Kornell herauszuheben sind.
Die Vinobile hat ihren Schwerpunkt erklärterweise auf österreichischen Wein gelegt, doch Stammgäste der Messe würden sich auch über Themen wie Bodensee-Wein, Bündner Herrschaft oder Liechtenstein durchaus freuen.
Vinobile 2015
» 138 Winzer aus 17 Regionen
» Fr 24. April von 16 bis 21 Uhr
Sa 25. April von 14 bis 20 Uhr
So 26. April von 13 bis 18 Uhr
» Vergabe des Feldkircher Weinpreises durch eine Fachjury unter Leitung von Willy Hirsch, Präsident des Vorarlberger Sommeliervereins
» Eintrittspreise: Tageskarte 22 Euro, 3-Tageskarte 60 Euro
» Kostenlose Kinderbetreuung während der Messe