Auf ein bieriges Fest

Vom Experten empfohlen: Sechs ausgesuchte Biere zum Weihnachtsmenü.
Dornbirn. (VN-ger) Es muss nicht immer nur Wein sein. Bier findet als geschmackvoller Speisebegleiter immer mehr Anhänger in der gehobenen Gastronomie. Warum also nicht mal einen gepflegten Gerstensaft zum Weihnachtsmenü servieren? „Man kann auch Wein und Bier gut miteinander kombinieren“, ergänzt Dietmar Menzinger, Biersommelier und Inhaber von „hops & malt“ in der Dornbirner Eisengasse.
Mit 100 Sorten hat Menzinger vor knapp einem Jahr angefangen, mittlerweile stehen im Biershop über 300 Edel- und Craftbiere aus rund 26 Ländern in den Regalen. „Die Vielfalt bei Bier ist unendlich. Man kann den Malz rösten oder karamellisieren. Wenn man Hopfen in das abgekühlte Bier gibt, erhält man ohne Zusatzstoffe eine fruchtige Note“, nennt er Beispiele.
Balancierte Aromen
Ob hopfenbetont, malzbetont oder hefebetont – besondere Biere verlangen Experten zufolge nicht zuletzt nach besonderen Trinkgefäßen. „Schlanke Biere – schlankes Glas, kräftige Biere – kräftiges Glas“, lautet dabei eine Faustregel. Speziell auf die Biersorte abgestimmte Glasformen sollen außerdem die Aromen an Nase und Zunge balanciert weitergeben und Geschmack und Textur der Biere optimal darstellen. „Mit dem falschen Glas, oder wenn man das Bier aus der Flasche trinkt, gehen viele Aromen und viel Geschmack verloren“, erläutert Menzinger.
So wie es für Rot- und Weißweine eine optimale Trinktemperatur gibt, kommen auch die diversen Biersorten erst in einem gewissen Wärmezustand so richtig zur Geltung. Während schlanke Biere bei etwa 7 bis 8 Grad getrunken werden, dürfen starke Biere laut Menzinger gerne etwas wärmer sein. „Zwölf bis 14 Grad.“ Anbei eine Empfehlung, welche Biere besonders gut zu welchen Speisen passen.

Cuvee-Brut, Brauerei Liefmans (Belgien), 0,375 l, Alc. 6,0% Vol.
Die Mischung aus säuerlichem Bier mit Süßbier eignet sich laut Dietmar Menzinger sehr gut als Aperitif. „Beim Cuvee-Brut werden echte Kirschen ins Bier eingelegt“, führt der Bierexperte aus. Das spritzig-moussierende Bier darf getrost in einem Sektglas serviert werden.

Mandarin Weizen, Mohrenbräu, 0,75 l, Alc. 5,5% Vol.
Das neue Creativ Bier von Mohren wird mit Mandarina Bavaria kaltgehopft. „Dadurch bekommt es eine fruchtige Note und eine leichte Bittere im Nachtrunk“, erläutert Menzinger, der das Bier unter anderem zu Salaten mit gegrilltem Huhn oder Fisch empfiehlt.

Tripel, Brauerei Westmalle (Belgien), 0,75 l, Alc. 9,5% Vol.
Fruchtig, herb und malzbetont: „Das Trappistenbier ist ein helles Starkbier, das ausgezeichnet zu Rindersteaks passt“, sagt der Inhaber von „hops & malt“ über das mehrfach vergorene Bier mit Flaschengärung.

Hopfen Royal, Brau-Manufactur Allgäu, 0,75 l, Alc. 6,9% Vol.
Das Bockbier, bei dem zwei verschiedene Hopfensorten verwendet werden, weist eine schöne Balance zwischen Hopfenbittere und Malzsüße auf und harmoniert laut Menzinger hervorragend zu Gerichten wie Ente oder Truthahn.

India Pale Ale, Brauerei Rieder (OÖ), 0,75 l, Alc. 6,0% Vol.
Das India Pale Ale aus Oberösterreich ist in der Nase und im Antrunk fruchtig (Maracuja, Zitrus, Pfirsich) und weist im Nachtrunk eine kräftige Bittere auf, berichtet der Biersommelier. „Es passt gut zu scharfen Speisen, Fondue und Raclette.“

Organic Chocolate Stout, Brauerei Samuel Smith (England), 0,55 l, Alc. 5,0% Vol.
„Dadurch, dass Kakao hinzugefügt wird, bekommt es einen malzig-süßlichen Geschmack“, beschreibt Dietmar Menzinger das Organic Chocolate Stout aus England. Das tiefschwarze Bier mit Röstaromen ist für ihn ein idealer Begleiter zu Schokomousse oder Vanilleeis.