Europa längst Ziel von Terroristen

Spezial / 22.03.2016 • 22:41 Uhr
Europa längst Ziel von Terroristen

Seit 9/11 stehen auch europäische Metropolen im Fokus islamistischer Attentäter.

brüssel. Gleich zwei Terroranschläge innerhalb weniger Tage in diesem Monat haben die Türkei erschüttert. Letzte Woche riss ein Selbstmordattentäter in der  Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal vier Menschen mit in den Tod und verletzte Dutzende weitere. Im Jänner kamen ebenso in Istanbul durch ein Selbstmordattentat zwölf Deutsche ums Leben. Der Angreifer hatte die Bombe mitten in einer deutschen Reisegruppe nahe der Hagia Sophia und der Blauen Moschee gezündet. Die türkische Regierung weist die Verantwortung für beide Anschläge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu.

Im November vergangenen Jahres töteten IS-Kommandos bei einer Anschlagsserie in Paris 130 Menschen.

Im März 2010 sprengten sich Selbstmordattentäterinnen in zwei Zügen der Moskauer U-Bahn in die Luft. Es gab mindestens 40 Tote. Auf dem Flughafen Domodedowo starben im Jänner 2011 37 Personen durch einen Selbstmordanschlag. Hinter beiden Anschlägen steckte ein islamistischer Terrorist aus Tschetschenien.

Verschiebung des IS-Terrors

Dem deutschen Terrorexperte Rolf Tophoven zufolge sei generell eine Verschiebung des IS-Terrors zu beobachten. Er führt das auf die Niederlagen und Verluste des IS in Syrien und Irak zurück, der daraufhin Einzelaktionen in Europa gestartet habe, um hier Präsenz zu zeigen. Es sei schwer abzuschätzen, ob nach Brüssel nun weitere Attacken in Europa drohten.