Peter Bußjäger
Gegen Ende eines Langstreckenlaufs wird es zuweilen richtig hart. Das dürften auch die meisten Wählerinnen und Wähler in den letzten Wochen dieses langen und aufreibenden Wahlkampfes empfunden haben. Die meisten sind froh, dass sie den Lauf – knapp vor Weihnachten 2016 – geschafft haben.
Ein schönes Weihnachtsgeschenk wäre jetzt, wenn das unsinnige Gerede von der Spaltung der Gesellschaft aufhören würde. In funktionierenden Demokratien ist es häufig so, dass Wahlen mit knappen Mehrheiten ausfallen, warum sollte die Gesellschaft deshalb gespalten sein? Nur in Nordkorea und Kuba gibt es überwältigende Mehrheiten.
Ich zweifle nicht, dass der neue Bundespräsident ein solcher für alle Österreicherinnen und Österreicher sein wird. Es bleibt ihm nämlich gar nichts anderes übrig. Schließlich vertritt er Österreich nach außen und damit alle Bürgerinnen und Bürger.
Die letzte Wahlkonfrontation der Kandidaten im ORF hat mich übrigens in ungläubiges Staunen versetzt: Die geschickte Frage von Ingrid Thurnher an Van der Bellen, was er vom Föderalismus hält, hat ihn zur Aussage genötigt, dass er den Föderalismus für wichtig hält. Schließlich sei er ja Tiroler. Ein Bundespräsident, der sich auch für die Länder einsetzt, wäre neu und positiv für Österreich.