Gratulationen, aber auch Sorgen und Warnungen aus dem Ausland

Spezial / 15.10.2017 • 23:44 Uhr

Breite Palette an Reaktionen zum österreichischen Ergebnis.

wien  Noch am Wahlabend richtete die deutsche Regierungschefin Angela Merkel ÖVP-Chef Sebastian Kurz Glückwünsche aus. Merkel habe mit Kurz telefoniert und mit ihm die politische Situation in Österreich und Europa erörtert, erklärte Kurz’ Sprecher. Auch der italienische Außenminister Angelino Alfano gratulierte dem Wahlsieger. „Österreich und Italien gemeinsam für eine starke und geschlossene EU“, twitterte Alfano.

„Wir rechnen mit einer starken europafreundlichen Regierung, um an unserer gemeinsamen Zukunft zu arbeiten“, teilte EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani mit. Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament, Manfred Weber, sagte, Kurz stehe für ein starkes Österreich in einem starken Europa. Er spreche auch in schwierigen Fragen Klartext, wie beispielsweise in Hinblick auf einen Stopp der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei oder zur Begrenzung der Zuwanderung. „Genau das braucht Europa heute – Mut zur Ehrlichkeit.“

Für rechte Parteien war wiederum das Abschneiden der FPÖ ein Grund zur Freude. Die Chefin der französischen Partei Front National in Frankreich, Marine Le Pen, twitterte: „Bravo an unsere Freunde und Verbündeten der FPÖ zu dem Resultat, das gekennzeichnet ist von der Verbundenheit des Volkes zu ihrer Freiheit und ihrer Identität.“ Glückwünsche gab es auch von der Alternative für Deutschland. „Das ist ein toller Erfolg für die FPÖ, auch wenn wir natürlich gehofft hatten, sie würde stärkste Kraft werden“, sagte Bundesvorstandsmitglied Georg Pazderski.

Mahnende Worte fand der Chef der Liberalen im EU-Parlament, Guy Verhofstadt. „Grenzen schließen und der Rückzug auf Nationalismus werden keine Antworten liefern“, meinte Verhofstadt. Den Neos gratulierte er für ihr Abschneiden.  Auch Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn äußerte sich besorgt. „Das bedeutet einen Rechtsruck“ sagte er kurz nach Schließung der Wahllokale. Der ehemalige Justizminister und außenpolitische Verantwortliche der in Italien regierenden Demokratischen Partei, Piero Fassino, warnte vor der Gefahr der populistischen Rechten in Europa und in Österreich. „Die SPÖ (…) ist eine ausschlaggebende Kraft zur Eindämmung anti-europäischer und ausländerfeindlichen Bestrebungen“, war er  überzeugt.