Pilz gelingt der Coup, er hat aber keine Schuldgefühle

Spezial / 15.10.2017 • 23:45 Uhr

Wien Für den abtrünnigen Grünen-Abgeordneten Peter Pilz muss die Politikerpension noch warten. Seiner Liste ist nach derzeitigem Stand der Einzug in den Nationalrat gelungen. „Wir haben heute den ganzen Tag gezittert, was wir geschafft haben, ist wunderbar. Es ist schrecklich, wenn die Grünen nicht ins Parlament kommen, ich hoffe, es geht sich noch aus“, sagt Pilz im Studio der Bundesländerzeitungen. Schuldgefühle hat er jedenfalls keine. Schließlich habe seine Liste keinen Wahlkampf gegen die Grünen geführt. Er sei sich auch sicher, dass es nicht das Ende der Partei bedeute. „Die Grünen werden sich erneuern, wie die FDP in Deutschland und wenn es gelingt, werden sie wieder ins Parlament kommen.“ Dass die FPÖ in die Regierung kommen könnte, bereitet dem Abgeordneten Sorge: „Da gibt es den Kreislauf Oppositionsbank, Regierungsbank, Anklagebank.“ Noch heute arbeite man das schwarz-blaue Erbe aus der Vergangenheit auf.

Zusammengewürfelte Truppe

Pilz setzte nach dem heurigen Bundeskongress der Grünen alles auf eine Karte. Er wollte partout auf Platz vier gewählt werden, scheiterte aber gegen den Jung-Mandatar Julian Schmid. Gekränkt verzichtete er auf weitere Kandidaturen und gründete stattdessen eine eigene Liste; laut aktuellem Stand mit Erfolg. Interessant wird sein, wie Pilz seine zusammengewürfelte Truppe im Nationalrat im Griff haben wird. Sein Listen-Zweiter Alfred Noll sagte bereits am Sonntag, dass der Name der Liste Peter Pilz ausgedient habe. Man werde sich einen neuen überlegen müssen.