E-Energie aus einem Kraftwerk an Bord

Spezial / 04.03.2022 • 11:46 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Fast unterkühltes Interieur-Styling, deshalb nicht minder informativ.
Fast unterkühltes Interieur-Styling, deshalb nicht minder informativ.

Wenige Hersteller setzen die Brennstoffzellentechnologie in Pkw-Modellen um. Toyota hat mit dem Mirai bereits die zweite Generation eines Wasserstoffelektrikers im Programm.

 

2014 präsentierte Toyota mit dem Mirai den ersten Brennstoffzellen-Pkw der Marke, eine Limousine im Mittelklassesegment. Zunächst war der mit Wasserstoff betriebene Stromer in Österreich gar nicht käuflich erwerbbar. Angesichts des dünnen Versorgungsnetzes mit Treibstoff – derzeit gibt es hierzulande gerade einmal vier H2-Tankstellen – lief der Japaner hierzulande vorerst in einer Art Test- und Erprobungsbetrieb.

 

Gewachsen und gestreckt

Das änderte sich mit der zweiten Generation, und das ist jedoch bei Weitem nicht die einzige Transforma­tion: Auf Basis der „New Global Architecture“-Plattform von Toyota wurde der Mirai, dessen Name für Zukunft steht, komplett neu aufgebaut. Es wurde auch von Front- auf Heckantrieb umgestellt. Die Karosserie, nach wie vor in Form einer Limousine mit langgezogener Motorhaube, streckt sich nun auf knapp fünf Meter, der Radstand misst fast drei Meter. Die Leistung stieg von 155 auf 182 PS bei einem Maximaldrehmoment von 300 Newtonmetern. Die Reichweite aus einer Tankfüllung wird laut technischem Datenblatt mit rund 650 Kilometern beziffert. Im Vorgänger waren es 500 Kilometer gewesen.

 

FCEV: Zukunftstechnologie

Vorangegangen waren den beiden Mirai-Generationen erste Entwicklungen, die aufs Jahr 1992 zurückgehen. In einem FCEV-Fahrzeug wird die Antriebsenergie – in diesem Fall Strom – aus Wasserstoff gewonnen, in einer Art Kleinkraftwerk direkt an Bord. An Emissionen fallen, außer reinem Wasser, keine an.

Im praktischen Umgang ist der Mirai einem Verbrenner ähnlich. Hinsichtlich der Reichweite am ehesten einem Diesel. Und das betrifft auch den Tankvorgang, der ähnlich wie bei fossilem Sprit, in ein paar Minuten erledigt ist. Fahrdynamisch macht sich das doch beträchtliche Gewicht von 1,9 Tonnen spürbar. Akustisch gleicht der japanische Brennstoffzeller einem Batterieelektriker.

Der Preis: ab 59.900 Euro. Das kostet der heckgetriebene FCEV (ein E-Motor) mit 182 PS und CVT-Getriebe in der Basisausstattungsstufe. Allradantrieb ist nicht vorgesehen. Polymer-Elektrolyt-Brennstoffzelle. Reichweite: bis zu 650 Kilometer. Akku-Kapazität: 4 kWh. Drei Tanks mit gesamt 142,2 Liter Wasserstoff.

Toyota Mirai: Japanischer Brennstoffzeller in zweiter Generation. Er bezieht seine elektrische Antriebsenergie aus Wasserstoff und emittiert Wasser.
Toyota Mirai: Japanischer Brennstoffzeller in zweiter Generation. Er bezieht seine elektrische Antriebsenergie aus Wasserstoff und emittiert Wasser.