Ganz Göfis feierte seine „Silber-Kathi“

Am Dorfplatz waren trotz Regen 1000 Fans beim großen Empfang von Katharina Liensberger dabei.
Göfis Ein älterer Herr war sichtlich gerührt. Immer wieder schossen ihm Tränen in die Augen, nickte er zustimmend zu dem, was auf der Bühne gesagt wurde. Dort strahlte Katharina Liensberger mit den Scheinwerfern um die Wette. „Es freut mich wahnsinnig, dass ihr alle gekommen seid. Ich bin sprachlos“, richtete sie ihre ersten Worte an die zahlreichen Fans, die sie immer wieder mit frenetischem Applaus bedachten. Es wurden Fahnen geschwungen, Kinder vom Schiclub Oberland hatten für die Silbermedaillengewinnerin von Pyeongchang auf dem Weg zur Bühne ein Spalier gebildet, der Musikverein Göfis spielte schwungvoll auf.
Prominente Gratulanten
Gekommen waren die örtliche Prominenz mit dem Göfner Bürgermeister Helmut Lampert an der Spitze, genauso wie die höchsten Vertreter der Landespolitik, allen voran Landeshauptmann Markus Wallner und die neue Sportlandesrätin Barbara Schöbi-Fink. Aber auch ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel sowie die Olympiasieger Mario Reiter und Patrick Ortlieb – Letzterer auch in seiner Funktion als Präsident des Vorarlberger Skiverbandes – ließen es sich nicht nehmen, die erfolgreiche Olympionikin hochleben zu lassen.
Landeshauptmann Wallner sprach vom Stolz, den das Land auf die Medaillengewinnerin habe, und wagte auch einen Blick in die Zukunft der erfolgreichen Skirennläuferin. „Sie kann noch so viel erreichen. Hoffen wir nur, dass sie von Verletzungen verschont bleibt.“
In illustrem Kreis
Mario Reiter räumte ein, dass er Liensberger natürlich große Leistungen zugetraut habe. Aber dass dies bereits bei den diesjährigen Olympischen Spielen passiert sei, habe man so nicht voraussagen können. Mario Reiter war vor 20 Jahren der letzte Vorarlberger Medaillengewinner. Und was für einer. Der Rankweiler gewann bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano (Japan) die Goldmedaille in der Kombination.
„Es war schon bei der EYOF im Montafon schön, Medaillen zu gewinnen, aber Olympia ist schon noch größer“, gestand Katharina Liensberger. „Was mir dort gelungen ist, kommt langsam näher. Aber so richtig habe ich es immer noch nicht realisiert“, gestand die 20-Jährige, die mit ihrer großartigen Leistung nun Aufnahme in die Galerie der absoluten Skigrößen des Landes gefunden hat. Neben Mario Reiter und Patrick Ortlieb lassen auch Anita Wachter, Hubert Strolz, Wildtrud Drexel und Egon Zimmermann grüßen.
Topleistung in Pyeongchang
Die Leistung von Katharina Liensberger beim Teambewerb war die eines echten Champions. Sie gewann alle ihre vier Duelle. Die Läufe wurden allesamt auf einer großen Leinwand am Dorfplatz noch einmal mit dem Originalkommentar gezeigt. Besonders bei Kathis Sieg gegen Slalom-Olympiasiegerin Frieda Hansdotter brandete großer Jubel auf. Die Vorarlbergerin hatte Hansdotter um drei Hundertstel besiegt und so den Aufstieg des österreichischen Teams ins Halbfinale geebnet.
Gezeigt wurde aber auch der zweite Slalomdurchgang. In diesem Rennen belegte Liensberger den beachtlichen achten Platz.
„Ihren“ Göfnern gestand die Silbermedaillengewinnerin auch, dass ihr schwierigstes Rennen jenes vor Olympia in Lenzerheide war. „Ich musste mich dort ja noch qualifizieren. Der Druck war dort für mich am größten. Ich wusste, ich muss auf alles oder nichts gehen.“ Aber schon dort bewies Liensberger, dass sie Nerven aus Stahl hat. Unter größtem Druck schaffte sie Platz sechs und somit souverän die Qualifikation für Olympia.


