Markus Burger: „Nicht nur meine Hüfte zwickt“

Sport / 01.04.2019 • 23:15 Uhr
Markus Burger muss sich am Mittwoch einer Hüftoperation unterziehen und will spätens beim Cup-Final-4-Turnier zu Ostern auf die Trainerbank zurückkehren. GEPA
Markus Burger muss sich am Mittwoch einer Hüftoperation unterziehen und will spätens beim Cup-Final-4-Turnier zu Ostern auf die Trainerbank zurückkehren. GEPA

Der neue Cheftrainer von Bregenz Handball zeigt nicht nur auf dem Trainersessel Kampfgeist.

Bregenz Markus Burger hat sich seine Rückkehr zu den Bregenzer Handballern etwas einfacher vorgestellt. Nach den beiden Niederlagen gegen Graz (19:24) und in Hard (19:27) muss sich der 54-Jährige in dieser Woche einer bereits länger geplanten Hüftoperation unterziehen, wird deshalb am Freitag (17.15 Uhr) beim Heimspiel gegen West Wien fehlen und bei optimalem Verlauf Anfang nächster Woche seine Arbeit als Cheftrainer beim ÖHB-Rekordmeister wieder aufnehmen. „Vielleicht kommt diese schöpferische Zwangspause gerade zur rechten Zeit. Jetzt bin ich für einige Tage ans Bett gefesselt und kann mit etwas Abstand die Geschehnisse und Eindrücke der zwei Wochen analysieren.“

Verunsicherung ist größer als erwartet

Der EHF-Mastercoach hat vom ersten Tag an kein Hehl daraus gemacht, dass die Bestellung zum Cheftrainer seines Stammvereins für ihn eine große Ehre und gleichzeitig die größte Herausforderung im Verlauf seiner Trainerlaufbahn ist. „Bislang war es so, dass ich stets eine Mannschaft im Sommer übernommen habe, die Vorbereitung geleitet habe und in die Saison gestartet bin. Die Aufgabe, innerhalb einer Saison eine Mannschaft zu übernehmen, ist wesentlich schwieriger. In so einer Phase der Meisterschaft sind keine gravierenden Änderungen im Spielsystem möglich. So etwas würde nur zusätzliche Unruhe erzeugen. Man kann nicht von einem Tag auf den anderen alles komplett umkrempeln und sprichwörtlich das Rad neu erfinden.“

Als wesentlichen Faktor für eine möglichst rasche Rückkehr ins ruhigeres Fahrwasser erachtet Burger die psychologische Komponente: „Die Mannschaft ist um vieles mehr verunsichert, als ich mir vorgestellt habe. Doch gerade in dieser Phase heißt es ruhig zu bleiben und den Kopf nicht zu verlieren. Natürlich muss die Mannschaft den Druck aushalten und lernen, damit umzugehen. Sie muss wieder in vielen kleinen Schritten das Vertrauen finden und an ihre Stärken glauben. Wir befinden uns auf einer extremen emotionalen Gratwanderung und jeder Einzelne im Team ist gefordert, seinen maximalen Beitrag dazu zu leisten, dass die Mannschaft ein neues Gesicht bekommt. Wenn jemand nicht diesen Weg mitgehen will, soll er es offen und ehrlich sagen. Noch besteht die Möglichkeit, die Saison standesgemäß zu beenden. Wir müssen gemeinsam kämpfen und versuchen, das Beste aus der Situation herauszuholen.“

Rückkehr auf Trainerbank beim Cup-Final-4-Turnier

In der abschließenden Partie der Bonusrunde gegen West Wien wird Burger von den beiden Co-Trainern Stefan Klement und Matthias Günther vertreten. Spätestens im Halbfinale gegen Schwaz beim Cashback-World-Final-4-Turnier des ÖHB-Cups am 19./20. April im Dornbirner Messestadion will Burger wieder das Kommando an der Seitenlinie übernehmen.