Deshalb gibt es noch immer viele Fragezeichen

VN.at beleuchtet die Fußball-Zwangspause in Vorarlberg anhand der Klubs aus Bezau, Bizau und Au.
Au,Bezau,Bizau „Dass die laufende Saison noch fortgesetzt wird, kann ich mir nicht vorstellen.“ Nicht weniger klar formuliert Herbert Natter, Obmann des FC Raiffeisen Au, die Aussichten auf weitere Saisonspiele im Amateurfußball. Partien im Ländle-Unterhaus? Wohl eher erst in der neuen Saison.
Groß und Klein
Dabei zeigt sich, dass die Coronakrise keineswegs nur Profivereine belastet: Durch ausständige Heimspiele seien etwa beim FC Au (2. Landesklasse) Einbußen im niedrigen fünfstelligen Bereich zu befürchten, summiert Natter. Auch bei den diesjährigen Sponsoren-Verhandlungen rechne er mit einem Rückgang an Geldern.
Das sei auch verständlich, denn „wenn ein Betrieb länger nicht öffnen darf, wird sicher nicht der erste Schritt sein, große Sponsoringverträge abzuschließen.“ Die geplante Errichtung eines Kunstrasenplatzes könnte so weiter in die Ferne rücken.
„Dass die laufende Saison noch fortgesetzt wird, kann ich mir nicht vorstellen.“
Herbert Natter, Obmann FC Raiffeisen Au
Noch verkraftbar
Auch in der Vorarlbergliga sorgt der finanzielle Aspekt für Sorgenfalten. Beim Wälderhaus VfB Bezau ist man laut Obmann Florian Sutterlüty bezüglich der Spieltagseinnahmen – vier der fünf Heimderbys fanden schon statt – vergleichsweise glimpflich davongekommen. Der finanzielle Aufwand habe sich aber durch den Aufstieg klarerweise vergrößert, zudem wurden Investitionen in die Infrastruktur getätigt. „Einen Ausfall der Frühjahrssaison können wir verschmerzen. Geht es im Herbst nicht weiter, schaut es schlechter aus“, so Sutterlüty. Mit einigen Spielern seien bereits Gespräche bezüglich des Verzichts auf finanzielle Entschädigungen geführt worden. Bei Liga-Spitzenreiter Bizau gibt man sich noch gelassen: „Für uns ist das keine existenzielle Krise, wir haben in der Vergangenheit gut gewirtschaftet“, so Obmann Josef „Mofa“ Greber.
„Ich sehe diese Krise als Chance für eine generelle Bereinigung des Amateurfußballs.“
Josef “Mofa” Greber, Obmann Kaufmann Bausysteme FC Bizau

Die Krise als Chance
Trotz Corona gilt: Die Verträge vieler Spieler laufen im Sommer aus. „Bevor von ÖFB und VFV keine Entscheidung kommt, machen Spielerverhandlungen aus unserer Sicht keinen Sinn“, sagt Greber. „Wer jedoch mit uns um jeden Euro feilschen will, wird beim FC Bizau falsch sein.“ Zumal aus seiner Sicht das Fußballgeschäft – was den monetären Aspekt betrifft – nicht so weitergehen werde. Jeder müsse zurückstecken. Greber spricht sogar von einer „generellen Bereinigung im Amateurfußball“. Manche Teams treffe es mehr, andere weniger. „Wenn jeder ein bisschen auf den Verein schaut, klappt es.“ Denn schlussendlich handle es sich ja um Ehrenamt. Drei Klubs mit unterschiedlichsten Ambitionen, nur wenige Kilometer voneinander entfernt und doch eint sie, wie so viele derzeit, vor allem eines: die Ungewissheit, wie es weitergeht. Beer