Antrag auf Saisonabbruch abgewiesen

Neun von 16 Klubs, darunter Austria Lustenau und Dornbirn, stimmten für die Möglichkeit eines sofortigen Stopps in der 2. Liga.
Schwarzach Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Am Ende der Klubkonferenz mussten die Vertreter der 2. Liga die Entscheidung darüber, ob die Saison zu Ende gespielt oder abgebrochen wird, vertagen. Zum einen will man die nächsten Vorgaben der Regierung in Sachen Trainingsmöglichkeiten abwarten, zum anderen wurde eine Arbeitsgruppe, der Markus Mader und Oskar Mehlsack vom FC Dornbirn angehören, installiert, die sich mit durchführbaren Terminen auseinandersetzen soll.
„Eine Fortführung des Spielbetriebs macht unter diesen Voraussetzungen keinen Sinn.“
Andreas Genser, FC Mohren Dornbirn, Geschäftsführer
Dem Antrag des GAK bezüglich einer Abstimmung über einen sofortigen Saisonabbruch wurde seitens der Ligavertreter nicht die nötige Mehrheit gegeben. Statt einer Zweidrittelmehrheit erhielt der Vorstoß des Grazer Klubs nur neun von 16 Stimmen. Für Bernd Bösch, den Vorstandssprecher der Lustenauer Austria, eine durchaus „sinnvolle Vorgangsweise“. Pikant allerdings: Wäre der Antrag durchgegangen, hätte die einfache Mehrheit genügt. Der 59-Jährige kann für beide Sichtweisen entsprechende Argumente finden. Die Grün-Weißen hatten wie der zweite Vorarlberger Vertreter, FC Dornbirn, für die Zulassung des Antrags gestimmt. Neben den Ländleklubs gab es für den Vorstoß der Steirer seitens Vorwärts Stey, Lafnitz, Juniors OÖ, FAC Wien, BW Linz und Amstetten die nötige Akzeptanz. Bei sieben Gegenstimmen aber fiel der Antrag durch den Rost. Nunmehr will man sich am 7. Juli, bei der nächsten Klubkonferenz am Tag der Hauptversammlung, der Thematik „sportliches Saisonende oder Abbruch“ widmen. Dann sollen Neuigkeiten hinsichtlich der Trainingszulassung am Tisch sein.
Klare Worte aus Dornbirn
Ein Punkt der Konferenz war auch die Frage: Was passiert, wenn ein Spieler infiziert ist? Dies sei aber nur ein Punkt, so Bösch, dass für viele Klubs eine Fortsetzung der Saison nicht denkbar ist. Hauptursache sind für ihn jedoch die organisatorischen und vor allem finanziellen Probleme. So müssten die Klubs mit Gesamtkosten von 200.000 bis 300.000 Euro für die restliche Saison rechnen. Die Berechnung dessen erfolgt für Bösch aus folgenden Komponenten: Ausgaben für Testungen, für Spielerprämien und höherer Gehaltskosten. Die Einnahmen hingegen gingen aufgrund von Geisterspielen in Richtung Null. „Ich kann mir vorstellen, dass nicht alle Vereine diese Summe stemmen können.“
Noch drastischer beschreibt Andreas Genser, Geschäftsführer Finanzen beim FC Mohren Dornbirn die Situation: „Eine Fortführung des Spielbetriebs macht für den FC Dornbirn unter diesen Voraussetzungen keinen Sinn. Die finanziellen Kosten sind viel zu groß und für unseren Klub nicht finanzierbar. Als Verein wäre eine Zustimmung für die Aufnahme des Spielbetriebs einfach nur fahrlässig. Zusätzlich zum Minus durch die Testungen sind die derzeit geltenden behördlichen Auflagen für Auswärtsfahrten eine Katastrophe.“
Cuptermin noch nicht fixiert
Das zuletzt ins Spiel gebrachte Cupwochende 15. bis 17. Mai wackelt wieder. Laut Bösch hängt der Termin direkt mit einem möglichen Neustart der Bundesliga zusammen. Da will die Liga abwarten, ob es seitens der UEFA noch die Option einer terminliche Saisonausweitung bis Ende Juli geben sollte. Dann würde die die Partie der Austria gegen RB Salzburg um eine Woche (22. bis 25. Mai) verschieben.