Deshalb beklagt Austria Lustenaus Bernd Bösch “mangelnde Solidarität”

Lustenauer sind mit ihrem Antrag für ein klares Gesamtkonzept abgeblitzt.
Wien, Lustenau Liga-Vorstand Christian Ebenbauer berichtete nach der Außerordentlichen Hauptversammlung von positiven Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium und hofft auf grünes Licht in den nächsten Tagen. Ziel sei es, Ende kommender Woche mit dem Mannschaftstraining zu beginnen. In diesem Fall wäre ein Neustart Ende Mai mit dem Cupfinale Red Bull Salzburg gegen Austria Lustenau möglich. „Nach dem Gespräch heute bin ich sehr zuversichtlich“, meinte Ebenbauer.
Austria-Vorschlag abgeschmettert
Man befinde sich „in einem guten Austausch, allerdings müssen noch Details ausgearbeitet werden“. Ebenbauer wies darauf hin, dass in der Schweiz und wohl auch in Deutschland bei einem Neustart nur die infizierten Spieler oder Betreuer isoliert werden würden. Das österreichische Hygiene-Konzept sei mit jenem der Deutschen und Schweizer „sehr eng abgestimmt“. Zur Aussage von Anschober, er sehe die Situation in Österreich „ein bisschen entspannter vom Zeitdruck her“, sagte Ebenbauer: „Die Zeit ist aus meiner Sicht nicht sehr entspannt. Wir brauchen bis spätestens Mitte nächster Woche eine Lösung.“
Betroffen von den Maßnahmen wäre auch Austria Lustenau. Deren Vorstandssprecher Bernd Bösch hätte auch damit keine Probleme. „Details dazu werden wir, sofern die Vorgaben dazu kommen, natürlich mit Trainer Roman Mählich abstimmen. Aber ich kann sagen: An diesen Dingen wird es bei uns sicher nicht scheitern, dass wir das Cupfinale spielen,“ erklärt Bösch. Der, ob der Aussage von Ebenbauer, dass bei einem etwaigen Abbruch und Ausfall des Cupfinales der Europacup-Platz an die Liga gehen würde, den Umständen entspannt entgegensetzt, „dass ich überzeugt bin, dass es nächste Woche zu einer positiven Lösung kommt. Wir werden das Finale spielen”. Der noch inoffizielle Termin für das Endspiel soll der 30. Mai sein. Doch nicht nur das Finale stand für die Austria bei der Hauptversammlung im Fokus, sondern man brachte auch selbst einen Antrag ein. Der Vorstand der Österreichischen Bundesliga sollte in den Augen der Lustenauer Austria beauftragt werden, die Unklarheiten über die organisatorischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten für die Bundesliga sowie für die 2. Liga zu beseitigen und so in Abstimmung mit den Vereinen ein Gesamtkonzept für das Spieljahr 2020/21 vorzulegen. Die Aufnahme dieses Antrags auf die Tagesordnung wurde mehrheitlich aufgrund der Stimmen der Bundesligavereine abgelehnt. Darüber zeigte sich Bösch enttäuscht: „Ich hätte mir in der aktuellen Situation schon etwas mehr Solidarität von allen Beteiligten erhofft“.
Lizenzvergaben am 15. Mai
Darüber hinaus wurden die zeitlichen Abläufe und Fristen des Verfahrens gestreckt. Das erstinstanzliche Urteil wird bis 15. Mai erwartet. Außerdem kann ein Club bei einem Sanierungsverfahren auch in der darauffolgenden Saison in seiner aktuellen Spielklasse verbleiben und muss nicht automatisch absteigen.
Dafür treten andere Sanktionen in Kraft, nämlich ein Sechs-Punkte-Abzug für die folgende Saison, keine entgeltlichen Transfers für die Kampfmannschaft in den zwei folgenden Transferfenstern (ablösefreie Spieler können verpflichtet werden), eine Obergrenze für Personalkosten in den folgenden zwei Saisonen, keine Europacup-Teilnahme in der folgenden Saison und kein Aufstieg von der 2. Liga in die Bundesliga. Jeder Verstoß gegen eine dieser Auflagen kann mit einem weiteren Abzug von jeweils bis zu drei Punkten in der laufenden Saison sanktioniert werden. MKR