Deshalb war nach starkem Anfang das (vorläufige) Ende abrupt

Sport / 27.05.2020 • 14:00 Uhr
Deshalb war nach starkem Anfang das (vorläufige) Ende abrupt
Der Lustenauer Verteidiger Luca Erne überzeugte bei seinen Auftritten für das Akademieteam in Rockland. LE

Eishockey-Jungcrack Luca Erne (16) blickt auf eine erfolgreiche Saison in Kanada zurück.

Lustenau Früher als geplant war wegen der Corona-Pandemie die erste Saison von Luca Erne in Kanada zu Ende. Das 16-jährige Eishockeytalent aus Lustenau wechselte im vergangenen August in die Unter-18-Mannschaft der CIH-Academy nach Rockland (Provinz Ontario), verbindet dort Eishockey mit seinem schulischen Werdegang. Am 17. März kehrte er nach dem Abbruch der Eastern Ontario Minor Hockey League nach Hause zurück: „Wir haben noch ein Play-off-Finale spielen können, das ging aber gegen die Kanata Lasers mit 3:6 verloren.“

“Es war insgesamt eine coole Saison, sie hat mich weitergebracht.”

Luca Erne, Eishockeytalent aus Lustenau

Ein Riesenschritt

Erne blickt zufrieden auf seinen Einstand bei den CIHA Green Midgets zurück. Mit 31 Punkten (davon zehn Tore) in 45 Spielen war der ehemalige EHC-Nachwuchscrack der punktebeste Verteidiger seines Highschoolteams. „Luca hat einen Riesenschritt gemacht,“ attestiert Michael Rossi, der Erne bei dem Schritt unterstützte, eine sehr gute Entwicklung. Erst kurz vor seinem Wechsel nach Übersee wurde er vom Stürmer, nicht zuletzt wegen seiner Statur von 184 Zentimetern, zum Abwehrrecken umfunktioniert. „Ich habe mir mit der Umstellung nicht schwer getan“, erzählt Erne. „Es war insgesamt eine coole Saison, sie hat mich weitergebracht.“ Die Umstellung von der großen europäischen auf die kleine kanadische Eisfläche war gewöhnungsbedürftig. „Ich habe meinen Spielstil aber schnell anpassen können. Du hast weniger Zeit mit dem Puck, musst einen schnellen Pass spielen, das Körperspiel ist intensiver.“
Derzeit trainiert Erne in Lustenau Kraft und Kondition, zweimal täglich steht zudem Videounterricht mit seiner Highschool auf dem Programm. Am 8. August ist die Rückkehr nach Rockland geplant. Noch ist offen, ob er in die U-19-Auswahl aufrückt. „Die Wege innerhalb der Akademie zwischen Wohnbereich, Kantine, Schule und Eishalle sind kurz, es geht sehr familiär zu. Fünf Mannschaften sind auf zwei Stockwerke aufgeteilt.“ Gleich 82 Schüler in den Altersklassen zwischen 14 und 19 Jahren werden in der Akademie nahe Ottawas betreut. Bei den Green Midgets sind auch zwei Akteure aus der französischen Schweiz im Kader. Sprachlich einfacher tut sich Erne mit einem Kollegen aus dem Aufgebot der internen Konkurrenz, dem CIHA White: Stürmer Gion Coray hat den SC Rheintal als Heimatverein.

CHL ist das Ziel

Der Anfang wäre einmal gemacht. Bleibt Erne sportlich im Blickpunkt, könnte es nach der nächsten Saison eine Stufe höhergehen. Beim Juniorendraft der Canadian Hockey League rücken die Talente für die drei Nachwuchsligen OHL (in der Marco Rossi sein Erfolgskapitel schrieb), WHL und QMJHL in den Mittelpunkt. Erne: „Es ist natürlich mein Ziel, einen Schritt weiterzukommen.“ KO