Deshalb ist das Admira-Doppel etwas Besonderes

Sport / 15.06.2020 • 22:00 Uhr
Deshalb ist das Admira-Doppel etwas Besonderes
Seinen Spielern verbietet Alex Pastoor vorerst das Singen nach einem Sieg. VEREIN

Noch fehlt nämlich Altach-Trainer Alex Pastoor ein voller Erfolg, bei zwei Remis und zwei Niederlagen, gegen die Elf aus der Südstadt.

Altach „Wir haben keinen Grund zum Jubeln.“ Nein, SCRA-Trainer Alex Pastoor hält den Ball trotz nunmehr vier Spielen ohne Niederlage und zuletzt zwei Zu-Null-Partien nicht aus taktischen Gründen flach, dem Niederländer ist es mit seinen Worten sehr ernst. Gerade im Hinblick auf das Admira-Doppel in dieser Woche sind ihm die Gesangseinlagen der Südstädter nach dem 4:1-Erfolg am 19. September in Altach noch in bester Erinnerung. Allein der Gedanke daran lässt in ihm wieder die Emotionen hochkochen. „Ich verbiete meinen Spielern zu singen“, wird Pastoor dann sehr schnell deutlich. Die Admira, so sagt er noch heute, wisse immer noch nicht, warum sie dieses Spiel gewonnen habe. Und es habe keinen Grund gegeben, den Erfolg lautstark in der Kabine zu besingen. Damit habe er schon genug über den Gegner gesagt. Zumindest werde er sein Team, so verrät Pastoor, vor dem Spiel noch einmal deutlich daran erinnern.

Tipico Bundesliga

27. Spieltag

FC Admira Wacker Mödling vs. Cashpoint SCR Altach

Mögliche Aufstellungen

FC Admira Wacker Mödling

AUFSTELLUNG (4-2-3-1) Leitner; Bauer, Schösswendter, Aiwu; Pavelic, Kerschbaum, Lackner, Hjulmand, Lukacevic; Bakis, Hoffer

Ersatz Haas; Thoelke, Petlach, Toth, Maier, Kadlec, Paintsil

Es fehlen Starkl (nach Kreuzbandriss), Vorsager (Rücken)

Cashpoint SCR Altach

AUFSTELLUNG (4-4-1-1) Kobras; Thurnwald, Dabanli, Zwischenbrugger, Karic; Sam, Oum-Gouet, Wiss, Schreiner; Fischer, Daniel Nussbaumer

Ersatz Ozegovic; Schmiedl, Gebauer, Meilinger, Tartarotti, Anderson, Villalba

Es fehlt Netzer (Oberschenkelmuskulatur)

Eine offene Rechnung

Der Stachel sitzt also tief und dieser lässt sich wohl nur durch einen Sieg entfernen. Immerhin ist die Admira neben dem LASK noch der einzige Klub, gegen den der SCRA-Chefcoach noch keinen Sieg feiern konnte. Salzburg, Rapid, der WAC, Hartberg, Sturm, die Austria, St. Pölten, Mattersburg und Tirol stehen schon auf der „Abschussliste“ des 53-Jährigen. Der Klub aus der Südstadt fehlt also noch. Ein Blick auf die Statistik zeigt deutlich, dass die Admira nicht zu den Lieblingsgegnern des Cashpoint SCR Altach zählt. Nur ein Sieg (4:2 am 29. September 2018) aus den letzten zwölf Begegnungen ist ein deutlicher Beweis dafür, wie schwer der Gegner zu bespielen ist. Auch wenn dies der Trainer so nicht stehen lassen will. Sein Blick ist wie immer auf sein Team gerichtet. Und da ortet er eine total fokussierte Mannschaft, deren einzelne Formationen immer mehr zu einem Gesamtwerk gewachsen sind. Deshalb sei es derzeit für Spieler wie Lars Nussbaumer, Florian Jamnig und andere schwer, in den Kader zu kommen. „Sie sind fit“, sagt Pastoor und spricht damit nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale und taktische Verfassung der Spieler an. Man habe an Reife und Stabilität gewonnen. „Das sieht im Moment sehr solide aus“, lautet sein Lob, um sogleich zu betonen: „Es gibt noch Luft nach oben.“

„Es schaut schon stabil aus, aber wir sind mit Sicherheit noch nicht am Limit.“

Alex Pastoor, Cheftrainer Cashpoint SCR Altach


Egal ob es heute in der Südstadt oder am Samstag zuhause gegen die Admira geht, das Ziel der Altacher bleibe immer dasselbe. „Wir wollen den Ball haben und Tore schießen“, sagt Pastoor und lässt auch noch ein Zwischenziel („Wir wollen uns Chancen erarbeiten“) gelten. Er, der Perfektionist, sei sich durchaus bewusst, dass es zuweilen auch effektiv sein darf. So wie zuletzt gegen St. Pölten, als man durchaus weniger gelaufen und dennoch überlegen gewesen sei. Das, so ist er sich bewusst, werde sich dieses Mal nicht spielen. Deshalb wird Pastoor auch im fünften Match der Qualigruppe rotieren. Möglicherweise kehrt Jan Zwischenbrugger ins Mittelfeld zurück, auch wenn zuletzt Samuel Oum Gouet als alleiniger Sechser vor der Abwehr überragend gespielt hatte.