Altachs 1:1 war sicher kein Genussriegel

Sport / 21.06.2020 • 23:00 Uhr
Kurz nach seinem fünften Saisontor musste sich Emanuel Schreiner behandeln lassen, weil er beim Torschuss mit Johannes Tartarotti zusammengestoßen war. <span class="copyright">gepa</span>
Kurz nach seinem fünften Saisontor musste sich Emanuel Schreiner behandeln lassen, weil er beim Torschuss mit Johannes Tartarotti zusammengestoßen war. gepa

Cashpoint SCR Altach biss sich gegen kompromisslose Admira die Zähne aus.

Altach Es ist einer dieser Riegel, die Altach so ganz und gar nicht liegen. Genussriegel? Nein! Kraftriegel? Mitnichten! Es war der Abwehrriegel der Südstädter, der den Rheindörflern nicht schmeckte, sodass man nun schon sieben Spiele in Folge ohne Sieg gegen die Admira ist. Die Gründe dafür hatte Trainer Alex Pastoor schnell aufgezählt: „Zu wenig aggressiv und im Spiel zu hektisch. Es gab zu viel Durcheinander.“ Der Niederländer beklagte das fehlende Timing und fordert mehr Ruhe. „Sie wollen alle zu schnell den Ball nach vorne spielen.“
Schmerzen wird ihn auch der Ausfall zweier Routiniers. Im Hinspiel erwischte es Alain Wiss. Der 29-jährige Schweizer wird aufgrund seiner Schulterverletzung für den Rest der Saison ausfallen. In Altach humpelte dann Berkay Dabanli mit Schmerzen im linken Hüftbereich vom Platz. Zumindest für das Heimspiel am Dienstag wird es für den 29-jährigen Deutschen eng werden.

„Bei Standards dürfen wir ruhig mehr Emotionen an den Tag legen.“

Alex Pastoor, Cheftrainer Cashpoint SCR Altach

Wenig Zählbares

Das Spiel selbst war früh zu lesen. Die Admira machte diszipliniert die Räume eng, ging scharf an den Mann und wenn nötig auch mit der nötigen Härte dazwischen. Unangehm für die Gastgeber, die ihren Ballbesitz ein zweites Mal nicht in Möglichkeiten ummünzen konnten. Dabei war der Elf von Alex Pastoor anzumerken, dass sie von Beginn an Druck aufbauen wollte. Allein die Räume wurden nicht bespielt und auch die Bälle in die Tiefe fehlten. Diese kamen von den Gästen, die auf Fehler warteten. Einen solchen fabrizierten Oum-Gouet und Karic nach 20 Minuten im Mittelfeld und schon ging es schnell. Pavelic und Paintsil kombinierten sich in den Strafraum, Letzterer schloss am herauseilenden Torhüter Martin Kobras vorbei ab, doch der mitgelaufene Jan Zwischenbrugger rettete in extremis und bugsierte den Ball aus dem Gefahrenbereich.
Auch die zweite Möglichkeit in Halbzeit eins, in der sich Altach minütlich schwerer tat, ging auf das Konto der Südstädter. Dieses Mal war es Roman Kerschbaum, der nach einer Paintsil-Flanke am langen Eck den Ball neben das Tor setzte (27.). Altach hingegen fand nicht das richtige Rezept gegen die teilweise sehr tief stehenden Gäste. Daran änderten auch eine Vielzahl von Ecken und die wenigen Freistoßmöglichkeiten an der Strafraumgrenze nichts.

Die Zahlen zum Spiel

Cashpoint SCR Altach vs Admira W. Mödling

11 Schüsse gesamt 7

 1 Schüsse auf das Tor 2

66,9 % Ballbesitz 33,1 %

11 Eckbälle 5

29 Flanken 12

50,4 % Zweikampfquote 49,6 %

 0 Abseits 1

81,3 % Passquote 61,5 %

19 Fouls 17


Am Ende sollten elf Eckbälle ungenutzt bleiben. Die Admira machte es besser: Kerschbaum entwischte bei einer Ecke seinem Bewacher und wuchtete den Ball aus kurzer Distanz per Kopf ins Netz (58.). Der Rückstand wirkte wie ein Weckruf. Altach war nun aggressiver, zielstrebiger und wurde rasch für den Mehraufwand belohnt. Eine schöne Kombination über links führte zum verdienten Ausgleich. Fischer und Karic spielten sich durch, Gebauer legte zurück und Emanuel Schreiner drückte das Leder zum Endstand (1:1) über die Linie (67.). Positives gab es am Rande des Spiel, deuten die Gespräche zwischen Verein und Philipp Netzer doch auf eine Vertragsverlängerung hin. Neues zudem von Altachs Ex-Sportchef Georg Zellhofer. Der 59-Jährige steht bei St. Pölten ante portas.