Das sind Vorarlbergs Sportler des Jahres 2019

Eva Pinkelnig, Alessandro Hämmerle, Desiree Bösch, Patrick Mohr und Benjamin Bildstein/David Hussl als Sportler des Jahres 2019 in Vorarlberg ausgezeichnet.
Dornbirn Eva Pinkelnig, Alessandro Hämmerle, Desiree Bösch, Patrick Mohr und das Segelduo Bildstein/Hussl heißen die Sportler des Jahres 2019. Wegen der Coronaepedemie fiel die große Ehrung mit der sonst üblichen Sportnacht ins Wasser, Landshauptmann Markus Wallner und Sportlandesrätin Martina Rüscher überreichte gestern mit Verspätung in kleinem Rahmen im Olympizentrum in Dornbirn die Trophäen. Gewählt wurden die Sportler des Jahres aufgrund ihrer sportlichen Leistungen wieder von einer Jury, zusammengesetzt aus dem Sportreferat des Landes Vorarlberg, unterstützt von prominenten Fachleuten, den Vorarlberger Nachrichten und des ORF-Landesstudios.
Diesselbe Punkteanzahl
Skispringerin Pinkelnig gewann im Vorjahr sowohl mit der Damenmannschaft als auch im Mixedbewerb die Silbermedaillen bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Seefeld. Die Dornbirnerin setzte sich vor Alpin-Rennläuferin Katharina Liensberger, die sich bei der WM in Aare, ebenfalls mit dem Team, mit Silber belohnte. Karate-Aushängeschild Bettina Plank, die Gold bei den European Games und EM-Silber nach Hause brachte, landete auf Rang drei. Dafür belohnt sich die 32-Jährige nunmehr mit ein paar Urlaubstagen in der Heimat.
Vorarlbergs Sportler 2019
Damen
Eva Pinkelnig (Ski nordisch) 113 Punkte
Katharina Liensberger (Ski alpin) 104
Bettina Plank (Karate) 102
Elisa Hämmerle (Turnen) 77
Bianca Steurer (Triathlon) 55
Nina Ortlieb (Ski alpin) 36
Sabrina Horvat (Fußball) 33
Sheileen Waibel (Schießen) 30
Magdalena Egger (Ski alpin) 30
Beate Scheffknecht (Handball) 18
Herren
Alessandro Hämmerle (Snowboard) 113 Punkte
Jonas Müller (Rodeln) 102
Robert Weber (Handball) 77
Lukas Mathies (Snowboard) 43
Oluwatosin Ayodeji (Leichtathletik) 40
Marco Rossi (Eishockey) 39
Michael Liendl (Fußball) 35
Philipp Oswald (Tennis) 35
Laurin Böhler (Judo) 30
Christian Hirschbühl (Ski alpin) 27
Mannschaften
Benjamin Bildstein/David Hussl (Segeln) 49 Punkte
Thomas Steu/Lotrenz Koller (Rodeln) 47
Patrick Schnetzer/Markus Bröll (Radball) 43
Dornbirn Indians (Baseball) 16
Alpla HC Hard (Handball) 16
Versehrtensportler
Patrick Mohr (Schießen)
Special Olympics
Desiree Bösch (Segeln)
Bei den Herren kam Snowboarder Alessandro Hämmerle (26) ebenso auf 113 Punkte wie Pinkelnig bei den Damen. Der Snowboardcross-Weltcupsieger setzte sich damit vor Rodler Jonas Müller, dem Weltmeister im Sprint durch. Rang drei ging an Handball-Evergreen Robert Weber, Legionär bei der HSG Nordhorn-Lingen, der es in der deutschen Bundesliga zum achten Mal ins All-Star-Team geschafft hat. Kommende Woche vertauscht Hämmerle das Snowboard mit einem Surfbrett. Für ein paar Tage will er vor Sardinien ein wenig die Wellen im Mittelmeer auskosten. Erstmals seit dem Lockdown wird der Montafoner damit für einige Zeit ins Ausland reisen. „Irgendwie schon ein komisches Gefühl, aber ich freue mich.“
Freude über den ersten Sieg
Bei den Mannschaften hatte das Segelduo Benjamin Bildstein („Danke, einfach genial“) und David Hussl die Nase vorne. Mit zwei zweiten Plätzen im Weltcup und Rang sechs bei der WM in Auckland qualifizierte sich das 49er-Team für die Olympischen Spiele in Tokio. Rang zwei ging an die Rodler Steu/Koller, die bei der WM im Doppelsitzer und im Sprintbewerb Bronze herausfuhren und mit der Mannschaft auch noch Silber abholten. Jeweils der sechste Welt- und Europameistertitel bescherte Patrick Schnetzer und Markus Bröll den dritten Rang in der Teamkonkurrenz der Sportlerwahl.
Europameisterschaft als Höhepunkt
144 Medaillen, davon 38 in Gold, heimsten die Vorarlberger Sportler im Jahr 2019 ein. 25 Welt- und 13 Europameistertitel wurden von heimischen Athleten und Athletinnen errungen. „Ansporn, Motivation und Bestätigung, was mit Ehrgeiz und Will alles zu schaffen ist“, freute sich LH Markus Wallner anlässlich seiner Grußworte im Rahmen der Sportlerehrung in Dornbirn.
Die Kategorie bei den Behindertensportlern ging zum zweiten Mal nach 2016 an den Schützen Patrick Moor. Er durfte sich, unterstützt von seiner Frau Daniela, bei der WM der Paraschützen über Silber freuen. Der stark sehbehinderte Sportler bewies zuletzt aber auch Teamgeist. So hat der Software-Entwickler nicht nur ein spezielles Programm für sich entwickelt, sondern stellte es auch seiner Konkurrenz im Behinderten-Schützensport zur Verfügung – u. a. auch dem späteren Weltmeister. Für den 50-Jährigen aus Lauterach kein Problem, lautet sein Motto doch: „Zemma stark.“
Bei den Special-Sportlern wurde Desiree Bösch, die bei den Unifed Spielen in Abu Dhabi Gold im Segeln gewann, ausgezeichnet. Zusammen mit Unifed-Partner Rainer Fritz hatte sie sich Platz eins gesichert. Das Bösch ein Multi-Sporttalent ist, hat sie in den letzten Jahren bewiesen. So holte sie 2017 bei den World-Winter-Games in Schladming Silber und Bronze. Aber auch im Schwimmen zeigte sie immer wieder auf. Nach dem Lockdown ist die Special-Olympics-Sportlerin wieder im Trainingsbetrieb, ein nächster Wettkampf aber ist noch nicht in Sicht.
Europameisterschaft in Österreich
Bodensee, Gardasee, Mittelmeer – und nun wartet der Atlantik. Für die Teamsieger Bildstein/Hussl geht es schon kommende Woche nach Spanien, wo man vor Santander, nahe bei Bilbao, mit den besten europäischen 49er-Seglern ein Trainingslager abhält. „Für uns optimal, denn die Konkurrenz ist stark“, freut sich Benjamin Bildstein auf die Trainingstage. Die Olympischen Spiele in Japan haben der 28-jährige Wolfurter und sein gleichaltriger Teamkollege aus dem Tirol weiter fest im Visier. Auch wenn die Planungen in Richtung 2021 nun anders verlaufen. „Wir sind sehr flexibel geworden und können spontan entscheiden“, erzählt Bildstein. Und dann verrät er noch, dass sich Österreich über die Vergabe einer Europameisterschaft freuen darf. So werden im Oktober am Attersee (OÖ) die EM-Medaillen im 49er-Bewerb vergeben. VN-ko-ch