Beachvolleyball-Elite verzauberte Wolfurt

Waller/Hörl und Klinger/Plesiutschnig krönen tolle Leistungen mit dem österreichischen Turnier-Doppelsieg.
Wolfurt Ein Wochenende voller Sonnenschein, 30 Grad und ein Starterfeld, wie es die Hofsteiggemeinde noch nicht gesehen hat – die Bedingungen für die 31. Raiffeisen Wolfurttrophy hätten nicht besser sein können. Und doch: Maskenpflicht am Gelände, Zuschauerbeschränkungen und das Fehlen von Abendveranstaltungen gehörten auch dazu. Es sei schon irgendwie ein komisches Turnier, meinte etwa Turnierleiter Walter Geissler. Der Stimmung im – numerisch etwas dezimierten – Publikum tat dies aber keinen Abbruch. Es gab ja einiges zu bejubeln, spielte doch das stärkste Starterfeld aller Zeiten um den Turniersieg.
Aufholjagd sichert den Titel

Diesen holte sich das Duo um Blocker Julian Hörl und dem amtierenden Staatsmeister Philipp „Zauberlehrling“ Waller in einem packenden Endspiel gegen die Youngsters Moritz Pristauz/Laurenz Leitner. Nachdem diese den ersten Satz souverän mit 16:21 für sich entscheiden konnten, ließen sie sich im zweiten Satz noch eine recht komfortable Führung entreißen. Auch im Entscheidungssatz lagen Pristauz/Leitner vorne, Waller/Hörl – die in Wolfurt ihr erstes gemeinsames Turnier spielten – konnten aber auf 10:10 ausgleichen und drehten die Partie schließlich zu ihren Gunsten. „Als Spieler gibt es die Option, zu verlieren, überhaupt nicht. Es ist erst aus, wenn der letzte Punkt gespielt ist“, erklärte ein überglücklicher Julian Hörl nach der Partie. Es sei so lässig, endlich wieder Beachvolleyball spielen zu können. Mit dem Lob für die Wolfurttrophy kam er gar nicht hinterher: „Ich finde es extrem lässig, wie die Veranstalter das Turnier aufziehen, die machen alles für die Spieler. Und die Atmosphäre: Lässiges Stadion, und die Kulisse mit der Ach da hinten ist ein Wahnsinn!“
Das kleine Finale der Herren gewannen im internationalen Duell gegen die Polen Bryl – welcher als Weltranglistenfünfter in den Hofsteig reiste – und seinen Partner Miszczuk indes die Topgesetzten Adrian Heidrich und Mirco Gerson aus der Schweiz. Die Eidgenossen, welche das Publikum im Turnierverlauf mit Monsterblocks und Schmetterbällen begeisterten, verloren im Halbfinale überraschend mit 1:2 gegen die späteren Turniersieger. Besonders 2,07-Meter-Blocker Heidrich war am Sonntag nicht vom Glück gesegnet, bekam er doch gleich zwei Bälle voll ins Gesicht.
Favoritinnen holen Gold

Bei den Frauen standen sich beim zweiten österreichischen-Finalduell Eva Pfeffer und Franziska Friedl sowie die Topgesetzten Dorina Klinger und Lena Plesiutschnig gegenüber. Letztere konnten im Semifinale gegen Titelverteidigerin Sára Olivová und Martina Williams in drei Sätze gewinnen, die Tschechinnen erreichten später noch den dritten Platz. Im Endspiel zeigten beide Teams ihr Können, einen engen ersten Durchgang entschieden Klinger und Plesiutschnig mit einer spannenden Rally für sich. Auch im zweiten Satz schenkten sich die Teams nichts, Klinger/Plesiutschnig zogen auf 13:18 davon – ihre Gegnerinnen Pfeffer/Friedl konnten aber noch zum 19:19 ausgleichen. Das aufgrund der Verletzungen ihrer etatmäßigen Partnerinnen neu zusammengewürfelte Duo Klinger/Plesiutschnig ließ sich den Sieg aber nicht mehr nehmen und feierte Arm in Arm den Titel. FB
31. Raiffeisen Wolfurttrophy in der Beacharena an der Ach
Damen
1. Dorina Klinger/Lena Maria Plesiutschnig (AUT)
2. Eva Pfeffer/Franziska Friedl (AUT)
3. Sára Olivová/Martina Williams (CZE, WC)
9. Sarah Hinteregger/Ariola Qehaja (V)
13. Anna Oberhauser/Melanie Wiedenhofer (V/ST)
Damen-Finale
Pfeffer/Friedl (AUT) – Klinger/Plesiutschnig (AUT)0:2 (22:24, 20:22)
Spiel um Platz 3:
Radl/Dörfler (AUT) – Olivová/Williams (CZE, WC)1:2 (18:21, 23:21, 11:15)
Damen-Halbfinale
Pfeffer/Friedl (AUT) – Radl/Dörfler (AUT)2:0 (21:19, 21:11)
Olivová/Williams (CZE, WC) – Klinger/Plesiutschnig (AUT)1:2 (21:9, 18:21, 7:15)
Herren
1. Philipp Waller/Julian Hörl (AUT)
2. Moritz Pristauz/Laurenz Leitner (AUT)
3. Adrian Heidrich/Mirco Gerson (SUI, WC)
9. Jakob Reiter/Michael Murauer (V/T)
13. Laurenc Grössig/Theo Reiter (S/V)
Herren-Finale
Waller/Hörl (AUT) – Pristauz/Leitner (AUT)2:1 (16:21, 21:19, 15:22)
Spiel um Platz 3
Heidrich/Gerson (SUI, WC) – Bryl/Miszczuk (POL, WC)2:0 (21:17, 21:19)
Herren-Halbfinale
Heidrich/Gerson (SUI, WC) – Waller/Hörl (AUT)1:2 (21:16, 19:21, 6:15)
Bryl/Miszczuk (POL, WC) – Pristauz/Leitner (AUT)1:2 (19:21, 21:19, 14:16)