David Halbeisen startet Mission Olympia 2024

Der 24-jährige Klauser Ringer trainiert hart für eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris.
Klaus Träume sind da, um sie zu verwirklichen. Momentan arbeitet Johannes Ludescher (KSK Klaus) sehr hart daran, um bei den Qualifikationsturnieren im März und April 2021 das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio zu lösen. Nun will es auch sein Trainingskollege und Freund David Halbeisen wissen. Der 24-Jährige, der ebenfalls für den KSK Klaus startet, hat ein großes Ziel vor Augen: Paris 2024.„Ich finde, wenn ein Sportler sich das auf die Fahnen geschrieben hat, ist das mehr als hochachtungsvoll“, meint dazu Ringsportverband Vorarlberg(RSVV) – Sportdirektor und Landestrainer Kai Nöster über seinen Schützling. Nicht nur die volle Unterstützung des Verbandes sei ihm sicher, auch die des Vereins.
Weichen stellen
David Halbeisen ist kein unbeschriebenes Blatt. Er war mehrmaliger österreichischer Meister und ist auch beim Bundesligisten KSK Klaus eine enorm wichtige Stütze. Seit Ende März 2020 hat DavidHalbeisen die Ausbildung zum Diplom-Physiotherapeuten sicher in der Tasche. Nach seiner erfolgreich bestandenen Matura studierte er ein Semester Wirtschaft, entschied sich dann doch für ein Studium im Gesundheitswesen. „Jetzt kann ich mich voll aufs Ringen konzentrieren“, so Halbeisen. Dass auch die Familie hinter seinen Entscheidungen steht, sei ihm besonders wichtig. Derzeit ist Halbeisen auf Stundenbasis beim RSVV angestellt. „Um sein Ziel für Olympia verwirklichen zu können, braucht er die nötige Zeit. Von daher hoffe ich, dass David künftig einen Arbeitgeber findet, der ihm neben seiner Tätigkeit als Physiotherapeut
auch den für ihn so wichtigen Freiraum für seinen Sport einräumt“, hofft Präsident Martin Klien auf Unterstützung. „Nur allein vom Ringen kann er natürlich nicht leben. Schließlich muss er sich seine Zukunft aufbauen“, ergänzt der RSVV-Chef. Halbeisen könnte mit dieser Konstellation zwei Fliegen mit einer Klappe treffen: Den sportlichen Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen verwirklichen und parallel als Physiotherapeut arbeiten. Auch nach seiner aktiven Zeit will er diesem Beruf treu bleiben.
Für die Mission Olympia 2024 werden bereits jetzt Unterstützer und Förderer gesucht. Ringen sei eine Randsportart, davon richtig leben können nur wenige, verweist Halbeisen auf den dreifachen deutschen Weltmeister Frank Stäbler, der sich auf den sozialen Netzwerken optimal vermarktet und damit vom Sport leben kann. Halbeisen hat bereits jetzt eine Sponsorenmappe angefertigt, mit der er potentielle Unterstützer von seinem Traum überzeugen möchte.
Vier intensive Jahre
Sportlich reiht sich momentan ein Trainingslager an das nächste. Nach Wagrain im Salzburger Land ging es nach einer kurzen Pause wieder nach Steinbrunn. „Ich will es als Ringer und Sportler wissen“, ist sich Halbeisen bewusst, dass er in den kommenden vier Jahren investieren muss. Denn 2024 wäre er mit 28 Jahren im perfekten Ringeralter. Für ihn sei es keineswegs ein leichter Weg. „Was schlussendlich passiert, weiß erst einmal niemand.“ Ein Unterstützer ist Sportdirektor Nöster. Er kennt seinen Schützling aus dem Effeff. Um international durchstarten zu können, muss Halbeisen als Griechisch-Römisch-Spezialist an die Gewichtsklasse bis 87 Kilo herangeführt werden. „Dort gilt es, sich hineinzubeißen. Sicherlich wird er anfangs auch Lehrgeld bezahlen. Doch wenn er diese Hürde meistert und überspringt, stehen ihm die Türen offen“, ist der Landestrainer überzeugt. Ob es dann für die Olympia reichen wird, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. „Für dieses schwere Unterfangen ist es von enormer Bedeutung, dass seine Familie hinter ihm steht“, so Nöster. Halbeisen ist jedenfalls fokussiert und voller Tatendrang. VN-TK